Levi's testet KI-generierte Bekleidungsmodelle

Levi's wird noch in diesem Jahr mit der Erprobung von KI-generierten Bekleidungsmodellen beginnen, um das Online-Shopping-Erlebnis des kultigen Denim-Unternehmens zu diversifizieren. Das geplante Experiment wurde letzte Woche zusammen mit der Partnerschaft von Levi's mit Lalaland.ai bekannt gegeben, einem digitalen Modestudio, das realistische KI-generierte Modemodelle erstellt.

Derzeit können die meisten Produkte, die auf der Levi's-App oder -Website beworben werden, nur auf einem einzigen Kleidungsmodell betrachtet werden. Die KI-Modelle, die im Rahmen dieser Partnerschaft erstellt werden, könnten körperbetonter sein und es den Kunden ermöglichen, zu sehen, wie ein Kleidungsstück an einer Vielzahl von Modellen aussieht, die ein breites Spektrum an Körpertypen, Alter, Größe und Hautfarbe abdecken. Theoretisch sollte dies Verbrauchern helfen, die frustriert sind, wenn Kleidungsstücke nicht an einem Körper modelliert werden, der ihrem eigenen ähnelt.

Es gibt aber noch offene Fragen

Das klingt auf dem Papier großartig, aber die Ankündigung lässt einige Fragen offen. Levi's sagt nicht, auf welchen Plattformen die KI-Modelle verfügbar sein werden oder ob die Modelle selbst anpassbar sein werden. Das Unternehmen behauptet auch, dass dies "nachhaltiger" sein wird, erklärt aber nicht, wie. Es stellt sich auch die Frage, wie viele reale Modelle von dem Experiment betroffen sein könnten. Levi's hat in den letzten Jahren versucht, die Betriebskosten zu senken und Geld zu sparen, indem es 800 Mitarbeiter im Jahr 2022 und 700 Stellen im Jahr 2020 entlassen hat.

KI soll unterstützen und die Menschen nicht ersetzen

In der Pressemitteilung von Levi's heißt es, dass das Unternehmen KI-generierte Modelle nicht als alleinige Lösung zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion ansieht und dass es nicht beabsichtigt, reale Modelle durch die Technologie zu ersetzen - stattdessen wird behauptet, dass die KI-generierten Modelle menschliche Modelle ergänzen, um ein persönlicheres Einkaufserlebnis für seine Kunden zu schaffen.

"Während KI menschliche Modelle für uns wahrscheinlich nie vollständig ersetzen wird, sind wir begeistert von den potenziellen Möglichkeiten, die sich uns dadurch für das Kundenerlebnis bieten", sagte Amy Gershkoff Bolles, Global Head of Digital and Emerging Technology Strategy bei Levi Strauss & Co.

Andere Unternehmen haben alternativ dazu Augmented Reality (AR)-Technologie eingesetzt, um den Verbrauchern zu zeigen, wie die Kleidung an ihrem eigenen Körper aussehen würde. Im vergangenen September stellte Walmart sein Be Your Own Model vor, mit dem Nutzer anhand ihrer eigenen Fotos und AR-Technologie virtuell Kleidung anprobieren können. Amazon Fashion hat sich letztes Jahr mit Snap zusammengetan und bietet Snapchat-Nutzern die Möglichkeit, Markenbrillen und Sonnenbrillen mit AR-Filtern virtuell zu modellieren.


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