Lockheed Martin präsentiert Vectis – ein neues Kapitel unbemannter Luftkampfsysteme
Am Wochenende hat die legendäre Skunk Works-Abteilung von Lockheed Martin den Vectis Collaborative Combat Aircraft (CCA) vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein unbemanntes Kampfflugzeug der Kategorie Group 5, das die Luftüberlegenheit der USA und verbündeter Streitkräfte erweitern soll. Das Konzept verbindet Tarnkappentechnologie, Kosteneffizienz und hohe Einsatzflexibilität und deckt ein breites Spektrum von Präzisionsschlägen bis zu elektronischer Kriegsführung ab.
Was bedeutet Skunk Works?
Skunk Works ist der Spitzname der Advanced Development Programs von Lockheed Martin. Diese Abteilung gilt als Schmiede besonders geheimer und wegweisender Luftfahrtprojekte. In der Vergangenheit entstanden hier Meilensteine wie die U-2 Aufklärungsmaschine, die SR-71 Blackbird oder der Tarnkappenbomber F-117 Nighthawk. Der Name stammt aus den 1940er-Jahren und wurde zunächst intern als scherzhafte Bezeichnung verwendet, bevor er zum Markenzeichen für hochspezialisierte, schnelle und innovative Entwicklungen in der Luftfahrt wurde.
Neue Rolle im Luftmacht-Konzept
CCAs gelten als zentraler Baustein künftiger Luftkriegsführung. Vectis ist dafür ausgelegt, an der Seite bemannter Jets wie der F-35 zu operieren. Die Drohnen sollen Feuerkraft, Aufklärungsfähigkeit und Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhen, ohne Piloten zu gefährden. Ihr vergleichsweise günstiger Preis und die modulare Einsatzweise sollen es den Streitkräften ermöglichen, in hoch umkämpften Regionen wie dem Indo-Pazifik mehr Plattformen gleichzeitig ins Feld zu führen.
Technologische Integration und Flexibilität
Kernstück von Vectis ist die nahtlose Vernetzung mit bestehenden und kommenden Jets. Möglich wird dies durch Lockheeds MDCX-System, das eine einheitliche Steuerung, Kommunikation und Interoperabilität zwischen bemannten und unbemannten Flugzeugen schafft. Dank dieser Architektur kann Vectis in unterschiedlichsten Szenarien eingesetzt werden – von präzisen Angriffen bis hin zu defensiven und offensiven Luftoperationen.
Entwicklungszeitplan und Ausblick
Lockheed Martin hat bereits erste Komponenten bestellt und ein spezielles Team für die Entwicklung gebildet. Der Plan: Innerhalb von zwei Jahren soll Vectis vom Konzept zum Erstflug gebracht werden. Möglich macht dies die Nutzung digitaler Entwicklungsprozesse und Erfahrungen aus jüngsten Kampfflugzeugprogrammen. Mit Vectis will Lockheed nicht nur ein neues Produkt schaffen, sondern einen strategischen Paradigmenwechsel in der Luftkampfführung einleiten.
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