Luxusmarke RH überrascht mit seinen Q2-2022 Ergebnissen

Die Luxus-Marke RH hat gestern überraschende Q2-2022 Ergebnisse präsentiert. Demnach wurden die Analystenschätzungen und auch die eigenen Prognosen übertroffen, da der Auftragsbestand, trotz des negativen makroökonomischen Umfelds schneller abgebaut wurde als erwartet. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 8,08 USD (erwartet: 6,7 USD), was jedoch einem Rückgang von -4,7 % gleichkommt, verglichen mit dem Vorjahresquartal. Im selben Zeitraum wurde ein Umsatz von 992 Mio. USD erwirtschaftet (erwartet: 969 Mio. USD), was einer Steigerung von 0,3 % entspricht. Auf 2-Jahres-Basis ist der Umsatz um 40 % angestiegen. Ferner wurde ein Free Cash Flow in Höhe von 23 Mio. USD erwirtschaftet und in den vergangenen 12 Monaten Aktien im Wert von 1,1 Mrd. USD zurückgekauft.

Grundsätzlich ist es in der Einrichtungsbranche üblich, dass Rabatte gegeben werden und viel Werbung ausgestrahlt wird, gerade in dem schwierigen Marktumfeld, in dem wir uns aktuell befinden. Das RH-Management möchte jedoch keine Werbung schalten, weil es nicht ihrer langfristigen Vision entspricht. Sie möchten ihr profitables Geschäftsmodell nicht gefährden, weil wenn man erst einmal diesen Weg eingeschlagen hat, es selten ein Zurück gibt, da sich die Kunden an Werbeaktionen gewöhnen und dementsprechend auf Rabatte warten. Demnach nimmt RH das Risiko in Kauf, kurzfristig Marktanteile verlieren zu können, um die langfristige Etablierung einer globalen Luxus-Lifestylemarke nicht zu gefährden. 

Ebenso hat das Management verkündet, dass die Galerie-Neueröffnung von RH in England, aufgrund von Bau und Genehmigungsverzögerungen auf das Frühjahr 2023 verschoben wird. Ferner verschiebt sich auch die Galerie-Eröffnung in Palo Alto, um ein Quartal, auf Q1-2023. Dafür sollen aber die zwei Geschäftsreiseflugzeuge RH1 und RH2 (Gulfstream G650 und G550), welche von dem Luxus-Designer maßgeschneidert geworden sind, bereits in diesem Jahr zum Chartern bereitstehen. Zudem kann die Luxusjacht RH3 ab sofort in der Karibik und im Mittelmeer gechartert werden.

Das Management kürzte seine Prognose für das Gesamtjahr 2022, aufgrund des unsicheren, makroökonomischen Umfelds. Demzufolge soll der Umsatz zwischen -3,5 % und -5,5 %, im Vergleich zum Vorjahr, sinken. Das entspricht auch den Erwartungen der Analysten. Die Experten von FactSet rechnen 2023 mit einem Umsatz in Höhe von 3,63 Mrd. USD und mit einem Gewinn je Aktie von 24,54 USD.


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