Meta: KI-Koloss 'Behemoth' wankt – Starttermin auf unbestimmte Zeit verschoben!
Meta hat die Einführung seines fortschrittlichsten KI-Modells 'Behemoth' verschoben. Ursprünglich für April geplant und später auf Juni vertagt, wird der Start nun frühestens im Herbst dieses Jahres erwartet. Die Verzögerung unterstreicht die zunehmenden Herausforderungen bei der Entwicklung von KI-Großmodellen, die nicht nur leistungsfähig, sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich tragfähig sein müssen.
'Behemoth' zählt zu den ambitioniertesten KI-Modellen der Welt
'Behemoth' ist das derzeit ehrgeizigste Projekt innerhalb der Llama-4-Serie und soll das technologische Aushängeschild von Meta im Bereich generativer KI werden. Das Modell basiert auf einer sogenannten Mixture-of-Experts-Architektur – einem Ansatz, bei dem spezialisierte Module (Experten) dynamisch je nach Aufgabe aktiviert werden. Mit über 2 Bio. Gesamtparametern, davon 288 Mrd. gleichzeitig aktiven Parametern, zählt es zu den größten KI-Systemen der Welt. Trainiert wurde 'Behemoth' mit einer riesigen Datenbasis von über 30 Bio. Tokens – mehr als doppelt so viel wie bei Llama 2 – und nutzt eine neuartige 'Early Fusion'-Multimodalität. Diese erlaubt die gleichzeitige Verarbeitung und Verknüpfung von Text-, Bild- und Videoinformationen, was das Modell besonders vielseitig und anwendungsstark machen soll.
Erste Testergebnisse enttäuschen intern
Trotz dieser technologischen Fortschritte hat Meta intern festgestellt, dass die erwarteten Leistungssprünge gegenüber früheren Modellgenerationen nicht in dem erhofften Maß erreicht wurden. Die aktuelle Version von 'Behemoth' zeigt laut interner Tests zwar solide Ergebnisse, bleibt aber hinter den hochgesteckten Zielvorgaben zurück. Dies hat innerhalb des Unternehmens zu einer strategischen Neubewertung geführt – insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob reine Skalierung und Datenmenge noch ausreichen, um qualitative Durchbrüche zu erzielen.
Meta denkt über Umbau des KI-Teams nach
Die Verzögerung der Veröffentlichung hat auch zu einer intensiven internen Diskussion über die Führungsstruktur in Metas KI-Abteilung geführt. Hochrangige Führungskräfte ziehen organisatorische Veränderungen im Entwicklungsteam von Llama 4 in Betracht. Insbesondere sollen Entscheidungsprozesse und Verantwortlichkeiten neu geordnet werden, um künftige Innovationsprojekte effizienter und zielgerichteter zu gestalten.
Die KI-Branche stößt an strukturelle Grenzen
Diese Entwicklungen sind symptomatisch für eine wachsende Erkenntnis in der Branche: Größer bedeutet nicht zwangsläufig besser. Immer mehr Experten mahnen an, dass die Weiterentwicklung von Sprachmodellen nicht allein durch die schiere Größe von Netzwerken und Trainingsdaten vorangetrieben werden kann. Vielmehr seien neue algorithmische Ansätze, nachhaltige Recheninfrastrukturen und ein stärkeres Verständnis von Kontext und Semantik erforderlich, um qualitativ bedeutsame Fortschritte zu erzielen.
Milliardeninvestitionen in die KI-Zukunft
Ungeachtet der aktuellen Herausforderungen investiert Meta weiterhin massiv in den KI-Sektor. Für das Jahr 2025 plant das Unternehmen Ausgaben in Höhe von 80 Mrd. USD, insbesondere für Rechenzentren, Hochleistungschips und Forschungsteams. Ziel ist es, langfristig eine führende Rolle im Wettbewerb mit Anbietern wie OpenAI und Google zu sichern. OpenAI hat kürzlich mit GPT-5 ein leistungsfähiges Nachfolgemodell angekündigt, das insbesondere in Multimodalität und Agentenfunktionen Fortschritte zeigt. Google wiederum hat mit Gemini 2 eine umfassende KI-Plattform etabliert, die zunehmend in Suchmaschinen, Workspace und Android integriert wird. Auch wenn sich der Start von 'Behemoth' verzögert, bleibt Meta überzeugt, mit der Llama-Plattform die Grundlage für die nächste Generation künstlicher Intelligenz gelegt zu haben.
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