Meta lockt mit Mega-Gehältern: Jagd auf die Köpfe der Superintelligenz

Mark Zuckerberg, CEO von Meta Platforms Inc. (NASDAQ: META), hat persönlich die Rekrutierung führender KI-Talente in die Hand genommen, ein außergewöhnlicher Schritt selbst für einen Techgiganten wie Meta. Nachdem das Unternehmen zuletzt mit Rückschlägen bei der Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle zu kämpfen hatte, darunter der Vorwurf, die Leistung eines Modells manipulativ geschönt zu haben, schaltet sich Zuckerberg nun höchstpersönlich ein.

Mit direkten Nachrichten über E-Mail und WhatsApp kontaktiert er Forscher, Entwickler und Gründer, oft mit so hohen Gehaltsversprechen (bis zu 100 Mio. USD pro Person), dass es selbst für Silicon-Valley-Verhältnisse untypisch ist. Ziel ist der Aufbau eines sogenannten "Superintelligence Lab”, das Meta aus der Defensive in die KI-Welt führen soll.

Milliarden und persönliche WhatsApps

Die Angebote umfassen nicht nur riesige Gehaltspakete, sondern auch Übernahmeversuche ganzer Startups wie Perplexity oder Beteiligungen wie die 14-Mrd.-USD-Investition in Scale AI. Der CEO von Scale, Alexandr Wang, soll eine zentrale Rolle in Metas neuer KI-Initiative spielen. Zudem buhlt Zuckerberg um prominente Köpfe wie John Schulman, Ilya Sutskever oder Daniel Gross.

Sein Vorgehen dabei ist alles andere als distanziert: Er führt Gespräche bei privaten Dinnern in seinen Häusern, beteiligt sich an der Auswahl der Schreibtischplätze und diskutiert auf WhatsApp im Chat "Recruiting Party” neue Zielpersonen. Alles mit dem Ziel, über persönliche Nähe und visionäre Versprechen die Besten der Besten zu gewinnen.

Visionen und Zweifel

Trotz der Milliardenangebote bleibt der Erfolg von Zuckerbergs KI-Offensive bislang überschaubar. Viele Angesprochene zögern, nicht nur wegen der Unsicherheiten bei Meta, sondern auch wegen inhaltlicher Zweifel. Die Vision von "Superintelligenz” sei zu vage, so einige potenzielle Bewerber. Zudem gibt es interne Spannungen: Yann LeCun, Metas leitender KI-Forscher, hält große Sprachmodelle (das Rückgrat vieler aktueller KI-Systeme) für den falschen Weg in Richtung menschenüberlegener Intelligenz.

Auch OpenAI kontert die Abwerbeversuche mit eigenen Rekordinvestitionen und besseren Jobangeboten für sein Spitzenpersonal. Ob Zuckerbergs Kombination aus Geld, Mission und persönlicher Ansprache Meta zum führenden KI-Konzern machen kann, bleibt offen, doch sein persönlicher Einsatz ist beispiellos.



Bildherkunft: AdobeStock_908968681