Meta plant für 10 Mrd. USD den Bau eines 40.000 km langen Unterseekabels! Erstmals alleiniger Besitzer der Glasfaserleitung!

Das Social-Media-Unternehmen Meta Platforms (META) plant laut einem Bericht von TechCrunch vom Freitag, den 29. November 2024, den Bau eines 40.000 Kilometer langen Glasfaser-Unterseekabels, dass einmal die ganze Welt umspannen soll. Die Investitionssumme könnte sich auf 10 Mrd. USD belaufen.

Meta erstmalig alleiniger Besitzer und Betreiber eines Unterseekabels

Das entscheidende bei diesem großen Projekt ist, dass Meta der alleinige Eigentümer und Nutzer dieses Unterseekabels sein wird. Eine Premiere für den Betreiber von Facebook, Instagram und WhatsApp und damit ein Meilenstein für seine Infrastrukturbemühungen. Der globale Datenverkehr und die global rasant wachsende Internetnutzung insbesondere durch aufwendige Berechnungen mit Künstlicher Intelligenz erfordern einen Ausbau der bestehenden Infrastruktur, den Meta für sich abdecken möchte und sich damit frühzeitig positioniert. Das Projekt befinde sich aber noch in der Anfangsphase.

Investitionssumme dürfte sich auf 10 Mrd. USD ausweiten

Der Unterseekabelexperte Sunil Tagare berichtete bereits im Oktober erstmals über Metas Pläne und sagte gegenüber TechCrunch, das Projekt beginne mit einem Startbudget von 2 Mrd. USD, dass im Laufe der Zeit wahrscheinlich auf über 10 Mrd. USD schnell ansteigen wird, da sich die Arbeit an dem Projekt über Jahre hinziehen könnten. Nur wenige Unternehmen wie SubCom besitzen Kabelschiffe und sind in der Lage die Infrastruktur auszubauen und diese sind bereits über Jahre hinweg ausgebucht. Meta wird voraussichtlich Anfang des Jahres 2025 weitere Einzelheiten zum Projekt, dem genauen Budget, der endgültigen Route und den Hauptgründen bekanntgeben.

Kabel verbindet die Ostküste mit Afrika, Indien, Australien und die Westküste

Nach Fertigstellung des Unterseekabels erhält Meta eine eigene Leitung für den weltweiten Datenverkehr. Das Kabel soll in einer W-Formation um den Globus führen und die geplante Route soll von der Ostküste der USA von Virginia und Myrtle Beach über Südafrika an Kapstadt vorbei nach Mumbai in Indien über Australiens Darwin zurück an die Westküste der USA in Richtung Eureka und Grover Beach verlaufen. Die Konzeption des kommenden Projektes wird aus den südafrikanischen Niederlassungen von Meta erstellt.

Bisher ist Meta neben Telekommunikationsanbieter wie Orange und Vodafone, der Miteigentümer von 16 bestehenden Unterseekabelnetzen und das neue vorgeschlagene Projekt wäre das erste, das vollständig im Besitz des Unternehmens wäre. Damit schließt man zu Alphabet (GOOG/GOOGL) auf, die mit 33 verschiedenen Routen der weltweit größte Eigentümer von Unterseekabeln ist. Amazon (AMZN) und Microsoft (MSFT) besitzen ebenfalls nur gemeinsame Eigentumsanteile bestimmter Kabelrouten, besitzen jedoch keine Route ganz allein wie Google.

Gestiegener Datenverkehr und KI-Modelle benötigen weitere Infrastrukturkapazität

Die drei Hauptgründe für das alleinige Eigentum an einer Route und einem neuen Unterseekabel bestehen darin, dass Meta mittlerweile die Größe erreicht hat, bei dem der alleinige Datenverkehr durch die Mrd. von Nutzern auf seinen Plattformen und möglicherweise auch die Forschung an Künstlicher Intelligenz eine Kapazität benötigen, die den Betrieb eines alleinigen Kabels rechtfertigen können. So kann man in Zukunft garantieren, dass die gewinnbringenden Inhalte und Werbungsanzeigen alle Regionen auf der Erde erreichen können. Der zweite Grund ist von geopolitischer Natur. Meta möchte mit seiner neuen Route Gebiete mit erhöhten geopolitischen Spannungen vermeiden. In den vergangenen Jahren wurden Unterseekabel immer wieder als Teil von strategischen kriegerischen Handlungen attackiert und beschädigt.

Der dritte und eher spekulative Grund betrifft das aufstrebende Land Indien, das auf Facebook, Instagram und WhatsApp mit über 500 Mio. Menschen die meisten Nutzer stellt. Der Ausbau der Rechenzentrumskapazitäten, die für das Training von KI-Modellen benötigt werden, sind dort für einen Bruchteil der Kosten in den USA zu bekommen. Das in Indien ansässige Unternehmen Reliance plant bereits selbst, eine eigene KI-Infrastruktur aufzubauen und erhält dafür Nvidias Blackwell-Chips. Indien dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit ein Teil der Wachstumspläne von Meta sein.

 


Bildherkunft: AdobeStock_1104832028