Micron geht durch die Decke! Speichermarkt wird dank KI-Boom wiederbelebt. Ergebnisse und Prognosen deutlich über den Erwartungen.
Micron Technology (MU) hat am Mittwoch, den 25. September 2024, seine Geschäftszahlen für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht. Die Zahlen lagen dank einer gestiegenen Nachfrage durch die Künstliche Intelligenz über den Erwartungen der Wall Street und auch die Prognosen des Speicherherstellers für das 1. Quartal 2025 konnten den Markt begeistern. Die Aktien schossen im nachbörslichen Handel um mehr als 10 % nach oben.
Speichergeschäft wird durch hohe Nachfrage aus der KI-Branche neu belebt
Micron ist ein Anbieter von HBM-Chips (High Bandwidth Memory), die in der KI-Branche verwendet werden. Die Technologie hilft bei der Entwicklung von KI-Systemen, indem sie schnelleren Zugriff auf riesige Informationspools ermöglicht. Diese Hochbandbreitenspeicher werden nur von drei Herstellern produziert. Neben SK Hynix aus Südkorea und Samsung Electronics profitiert Micron von der starken Nachfrage nach Halbleitern, welche die generative KI-Technologie antreiben.
Umsatz und Gewinn im 4. Quartal übertreffen die Schätzungen
Micron erzielte im 4. Quartal ein deutliches Umsatzplus von 93,3 % auf 7,75 Mrd. USD, während die Schätzungen nur mit 7,64 Mrd. USD gerechnet haben. Im Jahr zuvor waren es nur 4,01 Mrd. USD. Auch auf Quartalssicht hat sich der Umsatz verbessert. Im 3. Quartal 2024 lag der Wert bei 6,81 Mrd. USD.
Der bereinigte Gewinn pro Aktie schnellte von 0,62 USD im Jahr 2023 auf gewaltige 1,18 USD nach oben. Dieser Wert lag ebenfalls über den Analystenerwartungen von 1,11 USD pro Aktie.
Besonders hervorzuheben sind die gestiegenen Margen von Micron und die damit gestiegene Profitabilität. Die bereinigte Bruttomarge lag im Berichtszeitraum bei 36,5 %, deutlich über der Konsensschätzung von 34,7 %. Im Vorjahr erreichte man nur 28,1 %.
Wie stark das 4. Quartal 2024 einzuschätzen ist, kann man an den Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr erkennen. Im Jahr 2024 erzielte man einen Umsatz von 25,1 Mrd. USD bei einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 1,30 USD. 1,18 USD davon wurden allein im 4. Quartal verdient. Für das Jahr 2023 musste man noch einen Verlust in Höhe von 4,45 USD hinnehmen. Micron konnte sich von diesem Einbruch bestens erholen und die Zukunftsaussichten sehen dank dem KI-Boom gut aus.
"Micron erzielte im 4. Quartal des Geschäftsjahres ein Umsatzwachstum von 93 % gegenüber dem Vorjahr, da die robuste KI-Nachfrage zu einem starken Anstieg unserer DRAM-Produkte für Rechenzentren und unseres branchenführenden Hochbandbreitenspeichers führte. Unser NAND-Umsatzrekord wurde von den SSD-Verkäufen für Rechenzentren angeführt, die zum ersten Mal einen Quartalsumsatz von über 1 Mrd. USD erzielten", sagte Sanjay Mehrotra, Präsident und CEO von Micron Technology. "Wir beginnen das Geschäftsjahr 2025 mit der besten Wettbewerbsposition in der Geschichte von Micron. Wir prognostizieren einen Rekordumsatz im 1. Geschäftsquartal und einen beträchtlichen Umsatzrekord mit deutlich verbesserter Rentabilität im Geschäftsjahr 2025."
Prognose für das 1. Quartal deutlich höher als die bisherigen Erwartungen
Mit Blick auf die Zukunft erwartet Micron einen Umsatz zwischen 8,5 und 8,9 Mrd. USD. Der Mittelwert liegt damit deutlich über den Schätzungen von 8,32 Mrd. USD. Das Unternehmen rechnet auf bereinigter Basis nun mit einem Gewinn zwischen 1,66 und 1,82 USD pro Aktie. Auch der erwartete Gewinn schlägt damit die Konsensschätzung in Höhe von 1,52 USD mit deutlichem Abstand. Die Profitabilität soll im Vergleich zum 4. Quartal mit 38,5 % bis 40,5 % ebenfalls zunehmen.
HBM-Speicherchips bereits für 2024 und 2025 ausverkauft
Der KI-Boom hat Micron dieses Jahr dabei geholfen, den Rückschlag aus dem letzten Jahr abzufedern. Das Überangebot an Speicherchips auf den Märkten ließen den Umsatz und die Gewinne 2023 stark einbrechen. Die veröffentlichten Ergebnisse sind richtungsweisend für den Chipsektor, da Micron vor seinen Mitbewerbern berichtet und einen breiten Kundenstamm bedient, der die PC-, Rechenzentrums- und Smartphone-Branche umfasst. Die Nachfrage übersteigt erneut das Angebot, sodass Micron die Preise erhöhen und sich langfristige Garantieverträge sichern konnte. Bereits im Juni gab Micron bekannt, dass seine HBM-Chips für die Kalenderjahre 2024 und 2025 bereits ausverkauft seien. Die Chips werden in den KI-Prozessoren des Wall-Street-Lieblings Nvidia verwendet.
Bildherkunft: AdobeStock_604814887