Microsoft: Preiserhöhungen und KI-Offensive treiben die Kosten der Kunden nach oben!

Microsoft kündigt eine erhebliche Preiserhöhung für seine Business-Softwarepakete an. Ab Juli 2026 sollen Firmen und Behörden für Office-Pakete wie Microsoft 365 bzw. Office 365 je nach Abonnement fünf bis 33 % mehr bezahlen. Der Konzern begründet den Schritt mit einer Erweiterung des Funktionsumfangs. In den letzten zwölf Monaten seien mehr als 1.100 neue Funktionen umgesetzt worden. Vor allem Verbesserungen bei Sicherheit und Produktivität machten die Softwarepakete spürbar wertvoller.

Mittelständler müssen im Schnitt jährlich 36.000 USD mehr zahlen

Die Preissteigerung trifft insbesondere kleinere Pakete für sogenannte "Frontline Worker". So wird Microsoft 365 F1 von 2,25 auf 3,00 USD pro Nutzer und Monat erhöht — ein Plus von 33 %. Für das gängige Mittelklasse-Paket Microsoft 365 E3 steigt der Preis von 36 auf 39 USD, also um rund 8 %. Dies bedeutet für einen Mittelständler mit 1.000 Arbeitsplätzen eine jährliche Mehrbelastung von 36.000 USD. Pro Jahr schuldet er Microsoft nun 468.000 USD.

In Zukunft entfallen Mengenrabatte für große Unternehmenskunden

Ein externer Lizenzberater bringt die Lage auf den Punkt: "Die Preise von Microsoft bewegen sich nur in eine Richtung: nach oben." Diese Einschätzung fällt angesichts bereits kumulierter Preiserhöhungen der vergangenen Jahre nicht überraschend aus. In den letzten fünf Jahren hatten die wichtigsten Microsoft-365-Produkte kumuliert um etwa 15 bis 25 % zugelegt. Die aktuelle Anpassung ist dabei noch nicht eingerechnet. Parallel zur Preiserhöhung streicht Microsoft Mengenrabatte für große Unternehmenskunden. Rabattstaffelungen entfallen, künftig gelten einheitliche Listenpreise.

Für 28 Euro pro Nutzer gibt es den KI-basierten Copilot-Assistenten dazu

Zeitgleich hebt Microsoft hervor, dass man mit der Preisstrategie neue Dienste und Funktionen einbinden will. Der KI-gestützte Assistent Copilot wird zwar nicht standardmäßig in allen Paketen enthalten sein, ist aber gegen einen Aufpreis von rund 28 Euro pro Nutzer erhältlich. Alternativ gibt es mit Copilot Chat eine Gratis-Variante, die Dokumente auswertet, Tabellen analysiert und Texte umschreibt. Zudem kündigt Microsoft insbesondere in höherwertigen Paketen erweiterte Sicherheitsfunktionen und Tools zur Verwaltung digitaler Zertifikate an. Darüber hinaus soll der neue "Security Copilot" künftig helfen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und Sicherheitsvorfälle automatisiert zu bewerten. Damit positioniert sich Microsoft zunehmend als zentrale Infrastruktur- und Sicherheitsplattform für Geschäftskunden.

Insbesondere Azure steigerte den Gewinn im 4. Quartal 2025 

Für das Geschäftsjahr 2025 meldete der Konzern einen Gesamtumsatz von 281,7 Mrd. USD (plus 15 %) und ein Betriebsergebnis von 128,5 Mrd. USD (plus 17 %). Der Nettogewinn beläuft sich auf 101,8 Mrd. USD. Das 4. Quartal 2025 konnte erneut mit einem Umsatz- und Ertragszuwachs, getragen vor allem von Cloud- und KI-Diensten, aufwarten, wobei die Azure-Sparte herausragte.

Fazit

Microsoft nutzt den Ausbau bei KI, Sicherheit und Cloud-Diensten, um den Wert der bestehenden Softwarepakete neu zu justieren und zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Damit zementiert das Unternehmen seine führende Marktposition. Dies geschieht allerdings auf Kosten vieler Kunden, die ihre Kalkulationen künftig mit deutlich steigenden Lizenzkosten neu ausrichten müssen.


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