Netflix-Aktie fällt nach verfehlten Gewinnschätzungen, Betriebsgewinn leidet

Netflix meldete Einnahmen von 11,51 Mrd. USD, was nur knapp unter den Bloomberg-Konsensschätzungen von 11,52 Mrd. USD und leicht unter der eigenen Prognose des Unternehmens von 11,53 Mrd. USD lag. Im Vergleich dazu betrugen die Einnahmen im gleichen Quartal des Vorjahres 9,82 Mrd. USD. Der Gewinn pro Aktie lag bei 5,87 USD und verfehlte hingegen die Analystenerwartungen von 6,94 USD und die interne Netflix-Prognose von 6,87 USD, lag aber immer noch über den 5,40 USD, die vor einem Jahr gemeldet wurden.

Unerwartete Kosten in Brasilien belasten Netflix-Betriebsmarge

Netflix meldete eine Betriebsmarge von 28 %, was unter seiner Prognose von 31,5 % lag. Dies war auf unerwartete Ausgaben im Zusammenhang mit einem andauernden Streit mit den brasilianischen Steuerbehörden zurückzuführen. Das Unternehmen erklärte, es hätte seine Margenzielmarke ohne diese Belastung überschritten und erwarte nicht, dass das Problem künftige Ergebnisse wesentlich beeinflussen werde. Mit Blick auf die Zukunft prognostiziert Netflix nun eine Betriebsmarge für 2025 von 29 %, was eine leichte Senkung gegenüber seiner vorherigen Erwartung von 30 % darstellt und die Auswirkungen der Steuerangelegenheit widerspiegelt.

Das Unternehmen prognostizierte für das laufende Quartal Einnahmen oberhalb der Erwartungen der Wall Street

Die Prognose für das 4. Quartal liegt bei 11,96 Mrd. USD im Vergleich zu den 11,90 Mrd. USD, die von Analysten, die Bloomberg befragt hatte, erwartet worden waren. Es wird auch erwartet, dass die Gewinne die Erwartungen für das Quartal übertreffen werden. Das Unternehmen rechnet mit 5,45 USD pro Aktie, was höher ist als die Analystenschätzungen von 5,42 USD. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Netflix Einnahmen von 45,1 Mrd. USD und liegt damit am oberen Ende seiner vorherigen Prognosespanne von 44,8 Mrd. bis 45,2 Mrd. USD.

Starke Inhalte und Wachstum im Werbegeschäft

Netflix erklärte, das "Engagement bleibe gesund" dank eines besonders starken Content-Angebots im 3. Quartal. Dazu gehörte der Kampf Canelo gegen Crawford, der laut Unternehmensangaben über 41 Mio. Zuschauer weltweit anzog und der meistgesehene Meisterschafts-Boxkampf der Männer in diesem Jahrhundert war. Der animierte Durchbruchshit "KPop Demon Hunters" wurde mit 325 Millionen Aufrufen auch zu Netflix' meistgesehenem Film aller Zeiten und unterstreicht die Fähigkeit des Streamers, massive Hits aus relativ unbekanntem geistigem Eigentum zu generieren.

Werbegeschäft beflügelt Netflix: Einnahmen sollen sich verdoppeln

Parallel zu seiner Content-Offensive haben die Führungskräfte auf die werbeunterstützte Stufe für 7,99 USD als längerfristigen Treiber des Nutzerwachstums hingewiesen. Das Unternehmen meldete sein bisher stärkstes Quartal im Anzeigenverkauf. Netflix erklärte, man verfüge nun über ein "solides Fundament" und sei "zunehmend zuversichtlich" hinsichtlich der Aussichten für sein Anzeigengeschäft. Die Werbeeinnahmen dürften sich bis 2025 von einer noch immer geringen Basis aus mehr als verdoppeln, nachdem sich die Zusagen in den USA im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt hatten.

Netflix hat seine Anzeigenreichweite kürzlich durch eine neue DSP-Integration von Amazon erweitert und bietet Vermarktern nun mehr Möglichkeiten, Inventar auf der Plattform zu kaufen. JPMorgan-Analyst Doug Anmuth sagte, dieser Schritt sollte "eine verbesserte Aufnahme von Werbetreibenden, flexiblen Einkauf und Messung unterstützen" und die Werbeausgaben in elf Märkten ab dem aktuellen Quartal stärken.

Laut Anmuth sind die Werbeeinnahmen von Netflix auf dem besten Weg, sich von 1,4 Mrd. USD im Jahr 2024 auf 2,9 Mrd. USD im Jahr 2025 mehr als zu verdoppeln und bis 2026 um weitere 45 % auf 4,2 Mrd. USD zu steigen. Anfang des Monats kündigte Netflix eine neue Video-Podcast-Partnerschaft mit Spotify an, die Anfang 2026 ausgewählte Sendungen von Spotify Studios und The Ringer zu Netflix bringen soll, darunter unter anderem "The Bill Simmons Podcast", "The Rewatchables" und "Serial Killers".