Nvidia geht in die globale KI-Offensive, China-Fokus trotz Sanktionen und widmet sich Quantencomputern!

Auf der diesjährigen COMPUTEX 2025 in Taipeh bringt Nvidia (NVDA) seine renommierte GTC-Konferenz nach Asien und präsentiert die neuesten Entwicklungen in Bereichen wie generative KI, industrielle Digitalisierung, Robotik und Large Language Models (LLMs). Besucher erwartet ein umfassender Einblick in die Technologien, die derzeit Branchen weltweit transformieren. CEO Jensen Huang wird auf der bereits ausverkauften Konferenz die Keynote halten und gibt einen Ausblick auf Nvidias nächste Innovationsschritte, die Zukunft von KI und Einblicke in High-Performance-Computing.

Nvidia kehrt ins Plus zurück und überschreitet 3,3 Bio. USD-Marke

Nvidia hat sich in der vergangenen Woche deutlich erholt und liegt nun erstmals 2025 im Plus. Mit einem Kursgewinn von fast 15 % in der letzten Woche stieg die Aktie um 0,4 % seit Jahresbeginn und gehört damit wieder zu den Gewinnern unter den Magnificent Seven. Am Mittwoch legte der Kurs allein 5,6 % zu, wodurch Nvidia zu Meta und Microsoft aufschließt. Ausschlaggebend für den Kursanstieg war die Ankündigung von CEO Jensen Huang, über 18.000 KI-Chips nach Saudi-Arabien zu liefern. Die Marktkapitalisierung kletterte dadurch erneut über die Marke von 3,3 Bio. USD.

Nvidia erweitert Fokus mit "Sovereign AI" und neuen Cloud-Partnern

Nvidia diversifiziert seine Kundenbasis und setzt verstärkt auf Partnerschaften außerhalb von Big Tech. Im Zentrum stehen sogenannte "Sovereign AI"-Projekte mit Staaten wie Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, sowie Kooperationen mit aufstrebenden Cloud-Anbietern wie CoreWeave, Crusoe und Lambda. Diese Neoclouds erhalten bevorzugten Zugang zu Nvidias Chips und technischer Unterstützung. Zudem arbeitet Nvidia mit Unternehmen wie Cisco, Dell und HP zusammen, um Firmen mit eigener Infrastruktur zu bedienen. CEO Jensen Huang betont, dass künftig jede Branche eigene KI-Fabriken betreiben könnte. Während Amazon, Microsoft und Google weiterhin wichtige Kunden bleiben, bereitet sich Nvidia mit dieser Strategie auf eine Zukunft vor, in der technologische Unabhängigkeit eine größere Rolle spielt.

Forschungszentrum in China trotz US-Sanktionen und verschärfter Exportregeln

Nvidia plant ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Shanghai, um gezielter auf die Bedürfnisse chinesischer Kunden einzugehen und im wichtigen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Während die Kernentwicklung und Produktion weiterhin außerhalb Chinas stattfinden, will das Unternehmen mit dem Standort Chip-Optimierungen, globale F&E-Projekte und Anwendungen wie autonomes Fahren vorantreiben. CEO Jensen Huang unterstreicht die Bedeutung Chinas als Zukunftsmarkt, trotz zunehmender Konkurrenz durch lokale Firmen wie Huawei. Gleichzeitig erschweren neue, verschärfte Exportkontrollen der US-Regierung den Handel mit China. Die Trump-Administration verschärft die Regeln für KI-Chip-Exporte und warnt vor Umgehungsstrategien, was zusätzlichen Druck auf Nvidia ausübt. Huang warnt, dass ein zu strenger Kurs die globale Führungsposition der US-Techindustrie gefährden könnte. Zwar reagiert das Unternehmen mit angepassten Chipvarianten wie dem H20 und L20, doch das sich abzeichnende System bilateraler Exportabkommen könnte strategische Planungen erschweren. Nvidia bewegt sich damit zwischen der Herausforderung, global zu wachsen, und den geopolitischen Grenzen, die den Zugang zu wichtigen Märkten einschränken.

Keine GPU-Designs für China trotz geplanter F&E-Stätte in Shanghai

Nach Berichten über ein geplantes Forschungszentrum in Shanghai betont Nvidia, dass keine GPU-Designs nach China transferiert werden. "Wir senden keine GPU-Pläne nach China, um sie an Exportkontrollen anzupassen.", erklärte ein Sprecher von Nvidia gegenüber CNBC. Das Zentrum soll laut Nvidia lediglich bestehende Mitarbeiter beherbergen und Forschung zu lokalen Marktanforderungen leisten. Design und Produktion bleiben außerhalb Chinas – ein bewusster Schritt zur Einhaltung der US-Vorgaben. CEO Jensen Huang sieht China weiterhin als wichtigen Markt mit Milliardenpotenzial, betont jedoch, dass Nvidia sich flexibel an politische Rahmenbedingungen anpassen werde. Die Ankündigung folgt auf neue US-Regeln und unterstreicht Nvidias Balanceakt zwischen wirtschaftlichen Interessen und geopolitischen Zwängen.

Einstieg bei PsiQuantum – strategischer Schritt in Zukunftstechnologie

Nvidia befindet sich laut The Information in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Investition in das Quantencomputing-Startup PsiQuantum. Das Unternehmen, das bei einer Bewertung von rund 6 Mrd. USD Kapital einwirbt, setzt auf herkömmliche Halbleitertechnik statt exotischer Materialien – ein Ansatz, der den Bau skalierbarer Quantencomputer realistischer erscheinen lässt. Quantencomputer versprechen Rechenleistungen, die selbst leistungsstärkste KI-Systeme übertreffen könnten – mit Anwendungen in Bereichen wie Cybersicherheit, Materialforschung und Simulation. Für Nvidia, dessen Chips heute das Rückgrat der KI-Infrastruktur bilden, eröffnet das langfristig neue strategische Möglichkeiten. Erst im März kündigte Nvidia-CEO Jensen Huang ein eigenes Quantenforschungszentrum in Boston an, das mit MIT und Harvard kooperiert. Der mögliche Einstieg bei PsiQuantum markiert nun einen weiteren Schritt, um frühzeitig an der nächsten technologischen Revolution teilzuhaben.


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