NVIDIA: Hoffnung auf China-Comeback trifft auf eiskalten Gegenwind!

Die US-Regierung unter Präsident Trump hat den Export des KI-Chips H20 von NVIDIA nach China wieder ermöglicht – unter der Bedingung, dass NVIDIA 15 % der Einnahmen aus diesen Verkäufen an die US-Regierung abführt. Der H20-Chip wurde speziell für den chinesischen Markt entwickelt, ist technisch herabgestuft im Vergleich zum Top-Modell H100, bietet aber eine hohe Speicherbandbreite und bleibt im KI-Einsatz wettbewerbsfähig.

China bremst – Sicherheitsbedenken und harsche Kritik

Obwohl die Ausfuhr genehmigt wurde, reagiert China mit Vorsicht: Die Cyberspace Administration hat NVIDIA Ende Juli einbestellt, um Sicherheitsrisiken durch angebliche "Tracking-" oder "Remote Shutdown"-Funktionen zu prüfen – Vorwürfe, die NVIDIA strikt zurückweist. Chinesische Medien und Behörden warnen, der H20-Chip sei technologisch rückständig, unsicher und umweltbedenklich.

Heimische Champions von Huawei oder Cambricon statt NVIDIA-Chips

Chinesische Regulierungsbehörden drängen große Tech-Konzerne wie Alibaba und ByteDance dazu, sich für den Einsatz des H20-Chips zu rechtfertigen und stattdessen auf heimische Alternativen wie Huawei oder Cambricon zurückzugreifen – was den strategischen Kurs Pekings unterstreicht, die Abhängigkeit von US-Technologie zu reduzieren.

Mit dem speziell für den chinesischen Markt angepassten RTX 6000 D will NVIDIA 10 Mrd. USD Umsatzverlust wettmachen

Während die Handelsspannungen anhalten, setzt NVIDIA technologisch neue Maßstäbe: So präsentierte der Konzern kompakte professionelle Blackwell-GPUs für Workstations: die RTX Pro 4000 sowie die RTX Pro 2000. Die neuen Modelle ergänzen das bestehende Workstation-Portfolio und positionieren sich unterhalb der bereits Anfang des Jahres eingeführten Spitzenversion RTX Pro 6000. Neben einer höheren Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Vorgängergeneration hebt NVIDIA hervor, dass die GPUs speziell für KI-Beschleunigung konzipiert sind und damit in zahlreichen Branchen unterschiedlichste Arbeitsprozesse unterstützen sollen. Für den chinesischen Markt wurde außerdem die RTX 6000D angekündigt: eine speziell angepasste Blackwell-basierte GPU für regulierungskonforme Leistung – in Erwartung von bis zu 1–2 Mio. verkauften Einheiten, um 10 Mrd. USD Umsatzverlust wettzumachen.

Offene Türen sehen anders aus

Der Deal zur Wiederzulassung des H20-Exports markiert eine strategische Wende – doch der starke Gegenwind in China verwehrt NVIDIA den erhofften warmen Empfang. Zwischen politischer Skepsis, medienwirksamer Kritik und gezielter Förderung heimischer Technologie bleibt für NVIDIA der Weg ins Reich der Mitte steinig.


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