Nvidia reitet weiter auf der KI-Welle – neue Rekordwerte im Bereich der Rechenzentren

Hallo Investoren, Hallo Trader,

Der Chipkonzern Nvidia hat am Mittwoch nach Börsenschluss seine Ergebnisse zum abgelaufenen 1. Quartal veröffentlicht. Unter anderem durch ein starkes Rechenzentrumsgeschäft kletterte der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 19 % auf 7,19 Mrd. USD. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das zwar einem Rückgang von 13 %. Dennoch konnte der Konzern mit seinem Erlös die Erwartungen der Analysten übertreffen. Für das laufende Quartal wird der Umsatz bei 11 Mrd. USD erwartet. Laut dem Finanzportal Yahoo Finance sind die Wall Street Experten von 7,2 Mrd. USD ausgegangen.

Im Folgenden werden die wichtigsten Zahlen mit den Erwartungen der Analysten (Daten von Bloomberg) verglichen.

-          Umsatz 7,2 Mrd. USD gegenüber erwarteten 6,5 Mrd. USD

-          Adj. Gewinn je Aktie: 1,09 USD gegenüber 0,92 USD

-          Gaming: 2,2 Mrd. USD gegenüber 1,9 Mrd. USD

-          Data Center: 4,2 Mrd. USD gegenüber 3,9 Mrd. USD

Für das 2. Quartal soll die Bruttomarge (Non-GAAP) voraussichtlich bei 68,6 % bzw. bei 70 % liegen.

Bei den Anlegern kamen die Zahlen gut an. Der Aktienkurs legte in einer ersten Reaktion um über 13 % zu. Darüber hinaus führte der Konzern 99 Mio. USD in Form von Bardividenden an seine Aktionäre zurück. Die nächste vierteljährige Ausschüttung in Höhe von 0,04 USD je Aktie soll Ende Juni an die Anleger gezahlt werden.

Deutliche Outperformance gegenüber den Konkurrenten AMD und Intel

Die Computerindustrie durchlaufe zwei Übergänge – beschleunigtes Computing und generative KI, kommentierte Nvidia-Chef Jensen Huang. An den Grafikkarten und Serverprodukten des US-Konzerns kommt man momentan nicht vorbei. Sie stehen im Mittelpunkt der KI-Explosion. Vor diesem Hintergrund klettert der Aktienkurs immer weiter in die Höhe. Während das Papier des Konkurrenten AMD seit Jahresbeginn um über 60 % zugelegt hat, schnellte der Aktienkurs von Nvidia um über 102 % nach oben. Die Anteilsscheine von Chipgigant Intel konnten im gleichen Zeitraum nur um 6,3 % an Wert zulegen.

Umsatz im Bereich "Gaming" bricht ein

Während Nvidia derzeit auf der KI-Welle reitet, kämpft das Unternehmen mit einer starken Verlangsamung in der Spieleindustrie.

Hier fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr mit 2,24 Mrd. USD 38 % geringer aus als ein Jahr zuvor. Unter anderem hatte Nvidia für die modernsten Spiele den GeForce RTX 4070 Grafikprozessor eingeführt. Dieser bietet Echtzeit Raytracing und erlaubt es die neuesten Spiele mit über 100 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von 1440p auszuführen. Das Raytracing erzeugt besonders realistische Bilder ist aber sehr rechenintensiv.

Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Spieleentwickler CD Projekt Red wurde darüber hinaus das sogenannte "Path Tracing" erstmals für einen großen Spieltitel verfügbar gemacht. Bei diesem Rendering Algorithmus werden die Strahlen einer virtuellen Kamera durch eine simulierte Szene verfolgt. Um das endgültige Bild schrittweise zu berechnen, werden hier Stichproben verwendet.

Starkes Geschäft im Bereich der Rechenzentren – neue Rekordwerte

Im Bereich der Rechenzentren konnte Nvidia erneut über starke Zahlen berichten. Der Umsatz im 1. Quartal erreichte hier einen Rekordwert von 4,28 Mrd. USD – ein Anstieg um 14 % im Vergleich zum Vorjahr. Der starke Hype um die Künstliche Intelligenz hatte das Ergebnis gestützt. Unter anderem hatte Google bekannt gegeben für seine Cloud den neuesten Nvidia L4 Tensor Core Grafikprozessor zu verwenden, um generative KI-Anwendungen zu beschleunigen. Auch die Partnerschaften mit weiteren Konzernen, die neue Produkte und Dienstleistungen auf Basis eines Nvidia H100 Tensore Core Grafikprozessors nutzen, konnte ausgebaut werden – etwa mit Amazon Web Services, Microsoft Azure oder Oracle Cloud.

Darüber hinaus wurde Nvidia AI Foundations eingeführt. Das soll Unternehmen bei der Erstellung und dem Betrieb benutzerdefinierter großer Sprachmodelle und generativer KI-Modelle unterstützen. Weitere Partnerschaften wurden unter anderem mit ServiceNow, Medtronic und Dell Technologies eingegangen.

Ankündigung der Omniverse Cloud

Im Geschäftsbereich professional Visualization hatte Nvidia mit einem Rückgang beim Quartalsumsatz von 53 % im Vergleich zum Vorjahr zu kämpfen. Hier wurde unter anderem die Omniverse Cloud angekündigt – ein vollständig verwalteter Service, der in Microsoft Azure läuft. Nvidia erklärte im Rahmen der Zahlenvorlage, dass die Cloud bei der Entwicklung und Bereitstellung von industriellen Metaverse-Anwendungen unterstütze.

BYD will Nvidia Hardware für intelligente Fahrzeuge nutzen

Im Automotive Bereich schnellte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 114 % auf 296 Mio. USD. Das entspricht zwar nur einer geringen Steigerung zum vorangegangenen Quartal, erreichte trotzdem einen neuen Rekordwert. Die Pipeline für Designaufträge aus dem Automobilbereich belaufe sich über die folgenden sechs Jahre auf 14 Mrd. USD. Auch BYD einer der führenden E-Autobauer will seine Nutzung von Nvidia Drive Orin, eine Hardware für intelligente und selbstfahrende Fahrzeuge, auf neue Modelle ausweiten.

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche.
Bis zur nächsten Story,

Luca Bißmaier

Der Autor Luca Bißmaier ist in folgende Werte investiert: Nvidia


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