Ørsted: US-Gericht kippt Baustopp für Windpark "Revolution Wind"!
Der dänische Energiekonzern Ørsted hat in den USA einen wichtigen juristischen Sieg errungen. Ein Bundesgericht in Washington D.C. hob den von der Trump-Administration verhängten Baustopp für den Offshore-Windpark "Revolution Wind" vor Rhode Island auf. Damit können die Arbeiten an dem 704 Megawatt starken Projekt fortgesetzt werden. "Revolution Wind wird die von dem Stopp betroffenen Bauarbeiten so bald wie möglich wieder aufnehmen, wobei Sicherheit oberste Priorität hat." Die Börse reagierte prompt: Die Ørsted-Aktie legte im frühen Handel in Kopenhagen um bis zu 12 % zu, nachdem sie zuvor unter dem verhängten Baustopp deutlich gelitten hatte.
US-Behörden hatten Bauarbeiten aus Sorge um "nationale Sicherheit" gestoppt
Der Rechtsstreit hatte die Offshore-Branche monatelang verunsichert. Das U.S. Bureau of Ocean Energy Management hatte im Sommer 2025 die Arbeiten mit Verweis auf "nationale Sicherheitsinteressen" gestoppt. Ørsted und sein Partner Skyborn Renewables setzten gerichtlich durch, dass die Begründung nicht hinreichend belastbar sei. Das Gericht folgte dieser Argumentation und stellte zudem klar, dass ein Baustopp erhebliche wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen würde. Für Ørsted bedeutet die Entscheidung, dass das Projekt nicht nur operativ weitergeführt werden kann, sondern auch, dass die Rechtssicherheit bei künftigen Offshore-Investitionen gestärkt ist.
Ørsted bietet Wind- und Solarparks aus einer Hand an
Ørsted gilt als globaler Vorreiter der Energiewende. Das Unternehmen betreibt Wind- und Solarparks in Europa, Asien sowie Nordamerika. Die Strategie umfasst die gesamte Wertschöpfungskette – von der Entwicklung über den Bau bis zum Betrieb. "Wir stehen für eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Mit unseren Projekten wollen wir nicht nur zur Energiewende beitragen, sondern auch wirtschaftliches Wachstum in den Regionen schaffen, in denen wir tätig sind", betonte CEO Mads Nipper.
Dänen verzeichnen im 1. Halbjahr 2025 deutlichen Gewinnanstieg
Auch geschäftlich verlief das Jahr erfolgreich: Im 1. Halbjahr 2025 stieg der Nettogewinn auf 8,2 Mrd. DKK (ca. 1,07 Mrd. Euro) – deutlich mehr als die 0,93 Mrd. DKK (ca. 0,12 Mrd. Euro) im Vorjahreszeitraum. Die Offshore-Sparte erzielte 12,5 Mrd. DKK (ca. 1,62 Mrd. Euro), getragen vom Hochlauf des deutschen Projekts Gode Wind 3 und Ausgleichszahlungen für Verzögerungen beim Netzanschluss von Borkum Riffgrund 3. Belastend wirkten allerdings schwächere Windverhältnisse zu Jahresbeginn. "Unsere Geschäftszahlen belegen, dass Ørsted trotz eines herausfordernden Marktumfelds profitabel wächst und resilient aufgestellt ist", sagte Finanzvorstand Rasmus Errboe.
"Revolution Wind" ist nicht das einzige Großprojekt in den USA
Neben "Revolution Wind" treibt Ørsted weitere Projekte in den USA voran: Sunrise Wind vor Long Island mit einer geplanten Kapazität von 924 MW soll ab 2027 über 320.000 Haushalte in New York versorgen. Es wird das erste Offshore-Projekt in den USA sein, das mit einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HVDC) ans Netz geht – eine Technologie, die Übertragungsverluste reduziert. Zudem ging South Fork Wind, ein 132 MW starkes Projekt vor der Küste New Yorks, im Juli 2024 vollständig in Betrieb – der erste kommerzielle Offshore-Windpark in den Vereinigten Staaten.
Fazit
Das Gerichtsurteil zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten am "Revolution Wind"-Projekt hebt nicht nur einen operativen Stillstand auf, sondern sendet auch ein Signal an Investoren und Politik: Trotz steigender Kosten, regulatorischer Unsicherheiten und politischer Eingriffe ist Ørsted in der Lage, Projekte voranzutreiben und solide Ergebnisse zu liefern. Entscheidend wird sein, wie effizient das Unternehmen den Bau nun beschleunigen kann und in welchem Maße sich stabilere Rahmenbedingungen in den USA einstellen werden.
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