PayPal Quartalsbericht: Gute Zahlen, schwacher Ausblick!
PayPal betreibt den weltweit bekanntesten Online-Zahlungsdienst. Im letzten Quartal nutzten mehr als 425 Millionen Verbraucher weltweit die Online-Überweisungen und Rechnungszahlungsoptionen des Unternehmens.
Die Zahlen im Überblick
Der Umsatz stieg im Quartal um 9 % gegenüber 7,38 Mrd. USD im Vorjahr. Die Zahl der aktiven Konten sank hingegen laut StreetAccount um 2 % auf 426 Millionen und blieb damit hinter den Erwartungen der Analysten von 427,17 Millionen zurück. Der Nettogewinn wuchs um 52 % auf 1,4 Mrd. USD oder 1,29 USD pro Aktie, verglichen mit 921 Mio. USD oder 81 Cents pro Aktie im Vorjahresquartal. Das Unternehmen meldete für das Quartal ein Gesamtzahlungsvolumen von 409,8 Mrd. USD, was einem Anstieg von 15 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und die Erwartungen der Analysten von 405,51 Mrd. USD übertrifft.
PayPal enttäuscht die Anleger mit schwacher Prognose
Im Earnings Call stellte der neu ernannte CEO Alex Chriss einen strategischen Plan vor, der das Unternehmen schlanker machen soll, um das profitable Wachstum voranzutreiben und den Druck auf die Aktien des Unternehmens zu verringern. "Wir wollen den potenziellen kurzfristigen Nutzen unserer Initiativen deutlich machen, weshalb unsere Prognose für 2024 nur einen minimalen Beitrag der kürzlich angekündigten Innovationen enthält", sagte Chriss. "Es wird einige Zeit dauern, bis einige unserer Initiativen skalieren und die Nadel bewegen", fügte er hinzu.
Diese Aussagen sorgten bei PayPal nachbörslich zu einem Abverkauf von -9 %. Zum einen verlor PayPal das zweite Jahr in Folge Nutzer, zum anderen enttäuschte der Ausblick des Unternehmens die Wall Street. Mit einer Gewinnprognose von 5,10 USD je Aktie lag man deutlich unter dem Konsens von 5,53 USD. Ursächlich hierfür seien aktienbasierte Vergütungsaufwendungen und damit verbundene Steuern sowie eine Belastung durch die Umstrukturierung.
PayPal möchte einen Neustart
Die Analysten von Jefferies erklärten, das Unternehmen habe mit seiner Gewinnprognose für das Gesamtjahr den "Reset-Knopf" gedrückt, fügten aber hinzu, dass die Ergebnisse des 4. Quartals solide seien. Die PayPal-Aktie hatte im vergangenen Jahr mit der Befürchtung zu kämpfen, dass der Markteintritt von Apple und Alphabet's Google dem Unternehmen einen großen Teil seines Hauptgeschäfts wegnehmen könnte. Letzte Woche kündigte PayPal an, im Zuge der Verschlankung seines Geschäftsbetriebs rund 2.500 Stellen bzw. 9 % seiner weltweiten Belegschaft zu streichen. "Das Jahr 2024 wird ein Übergangsjahr sein, in dem wir uns auf die Umsetzung konzentrieren, um das Unternehmen für langfristigen Erfolg zu positionieren", sagte Chriss.
Unterdessen konzentrieren sich Analysten auf die Rentabilität von PayPal, welche die Anleger in den letzten Quartalen enttäuscht hat. Die markenunabhängigen Geschäftsbereiche des Unternehmens, einschließlich der Zahlungsabwicklung, verzeichneten ein starkes Wachstum und trugen dazu bei, die Schwächen von markengebundenen Einheiten wie Venmo auszugleichen, die mit harter Konkurrenz zu kämpfen hatten. Die bereinigte Betriebsmarge betrug im 4. Quartal 23,3 %, ein Anstieg um 39 Basispunkte im Jahresvergleich.
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