Planet Labs: Strategische Kooperation mit Quantum Systems für präzisere Luft- und Satellitendaten!
Planet Labs und der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems haben eine strategische Kooperation vereinbart. Beide Unternehmen verbinden ihre Technologien, um Satellitenaufnahmen großflächiger Gebiete mit Detailinformationen unbemannter Fluggeräte zusammenzuführen. Die gemeinsam entwickelte Lösung soll automatisiert erkennen, wo sich relevante Veränderungen ergeben, und anschließend gezielt einen Drohneneinsatz auslösen.
Mit den Satellitenbildern von Planet Labs lassen sich Drohnen präzise platzieren
Kern der Kooperation ist ein zweistufiges Verfahren: Planet Labs liefert täglich aktualisierte Satellitenbilder, die große Landflächen abdecken. Diese Daten werden automatisiert ausgewertet, um Auffälligkeiten wie veränderte Strukturen oder untypische Bewegungen zu identifizieren. Die Auswertung erfolgt über die Softwarelösung Mosaic von Quantum Systems, die erkannte Veränderungen direkt weiterverarbeitet. Sobald eine Veränderung erkannt wird, steuert die Software von Quantum Systems ein unbemanntes Fluggerät exakt an denselben Ort, um hochauflösende Aufnahmen und Detailinformationen zu liefern.
Die vorgelagerte Satellitenauswertung spart personelle und finanzielle Ressourcen
Planet-Labs-Manager Martin Polak erklärte, dass die Drohnen durch die vorgelagerte Satellitenauswertung zielgerichteter eingesetzt werden können und dadurch eine höhere operative Genauigkeit erreichen. Für Nutzer aus dem Verteidigungssektor ergebe sich daraus ein klarer wirtschaftlicher Vorteil, da Ressourcen präziser eingesetzt werden. "Am Ende sinken die Kosten der Aufklärung, weil weniger Personal benötigt wird und große Teile des Ablaufs automatisiert ablaufen", sagte Karkour.
Auf dem Weltraumkongress des BDI kündigte Boris Pistorius Investitionen in Höhe von 35 Mrd. Euro an
Martin Karkour, Vertriebschef von Quantum Systems, erklärte, die Kooperation sei für sein Unternehmen ein weiterer Schritt hin zu einem durchgängigen Informationsverbund, der Aufklärung von maritimen und landbasierten Einsatzbereichen bis in den Orbit verbindet. Er rechnet damit, dass das gemeinsame Angebot sowohl bei der Bundeswehr als auch bei anderen Streitkräften innerhalb der Nato auf Interesse stoßen wird. "Dazu treten wir nun in konkrete Abstimmungen ein", sagte er. Der Bedarf an eigenständigen Weltraumkapazitäten hat in Deutschland zuletzt spürbar an Bedeutung gewonnen. Hintergrund ist unter anderem, dass die Bundeswehr ihre Aufklärung im All ausbauen möchte, nachdem internationale Abhängigkeiten im vergangenen Jahr zeitweise zu Einschränkungen geführt hatten. Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigte im Herbst an, in den kommenden fünf Jahren rund 35 Mrd, Euro in weltraumbezogene Fähigkeiten zu investieren. Dazu zählen auch neue Satellitenprojekte.
Pelican 3 und Pelican 4 bieten eine Auflösung von bis zu 40 cm
Kürzlich hat Planet Labs die Satelliten "Pelican-3" und "Pelican-4" in die Umlaufbahn gebracht. Sie ermöglichen eine Auflösung von bis zu etwa 40 cm über sechs multispektrale Bänder sowie über KI-gestützte Datenverarbeitung direkt an Bord, die mithilfe von Hochleistungsprozessoren von NVIDIA realisiert wird. So steigert das Unternehmen sowohl die Datenqualität als auch die Geschwindigkeit nachgelagerter Analyseprozesse.
Der gesamte Auftragsbestand von Planet Labs beläuft sich auf 736,1 Mio. USD
Im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2026 erzielte Planet Labs einen Umsatz von 73,4 Mio. USD – ein Wachstum von rund 20 % gegenüber dem Vorjahr. Die noch nicht erfüllten vertraglichen Leistungs- und Auftragsverpflichtungen erhöhten sich auf 690,1 Mio. USD. Der gesamte Auftragsbestand lag bei 736,1 Mio. USD. Das bereinigte operative Ergebnis betrug 6,4 Mio. USD.
Fazit
Die Kooperation mit Quantum Systems zeigt, dass Planet Labs sein Geschäftsmodell stärker auf integrierte und automatisierte Analyse- und Einsatzketten ausrichtet. Durch die systematische Verbindung von Satelliten- und Drohnendaten wird ein technisch klar definierter Prozess geschaffen, der Veränderungen schneller erkennbar macht und anschließend präzise verifiziert. So entsteht für sicherheitsrelevante Anwendungen ein Verfahren, das die Informationsgewinnung spürbar beschleunigt.
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