Raytheon (RTX): Australien kauft Langstreckenraketen des US-Unternehmens für fast 5 Mrd. USD

Australien hat erklärt, dass es seine Luft- und Raketenabwehr im Rahmen eines 7 Mrd. AUD (4,7 Mrd. USD) schweren Abkommens mit den USA stärken wird. Dabei sollen SM-2 Block IIIC- und SM-6-Langstreckenraketen für die Marine erworben werden. Bereits im August hatte die australische Marine im Rahmen von Übungen mit den USA die Raytheon SM-6-Raketen getestet. Diese gelten als die fortschrittlichsten Marine-Luftabwehrflugkörper der USA und können auch gegen ballistische Raketen eingesetzt werden. Sie wurden für Angriffe auf Schiffe, Bodenziele sowie in Luftszenarien (air-to-air) getestet.

Laut Verteidigungsminister Richard Marles sollen die SM-6-Raketen auf den Zerstörern der Hobart-Klasse und den künftigen Fregatten der Hunter-Klasse zum Einsatz kommen. Die Standard Missile-6 und die Standard Missile 2 Block IIIC würden die Marine in die Lage versetzen, See-, Land- und Luftziele auf große Entfernungen anzugreifen sowie ballistische Flugkörper im Endanflug abzuwehren, erklärte Marles.

Militärische Bedrohung durch China: Australien plant zusätzliche Investitionen von 11,1 Mrd. AUD in seine Kampfflotte

Bereits im vergangenen Jahr hatte Australien im Rahmen der größten Umstrukturierung seiner Verteidigungspolitik seit dem Zweiten Weltkrieg erklärt, dass es der Fähigkeit zu Präzisionsschlägen über große Distanzen sowie der Verstärkung der nördlichen Stützpunkte Priorität einräumen werde. Eine Überprüfung hätte zuvor ergeben, dass die Region durch den starken Wettbewerb zwischen den USA und der Volksrepublik China geprägt sei und daraus ein erhöhtes "Konfliktpotenzial" resultiere. Die Stützpunkte in Nord- und Westaustralien liegen näher an potenziellen Krisenherden mit China im Südchinesischen Meer als die Hauptstadt Canberra. Der australische Verteidigungsindustrieminister hat erklärt, dass das Land vor dem komplexesten geostrategischen Umfeld seit dem Zweiten Weltkrieg stehe.

Medienberichten zufolge plant die australische Regierung, innerhalb des kommenden Jahrzehnts zusätzlich 11,1 Mrd. AUD in ihre Kampfflotte zu investieren. Die 2021 geschlossene Sicherheitsallianz der USA, Großbritanniens und Australiens, bekannt als Aukus, richte sich laut Sicherheitsexperten klar gegen die militärische Bedrohung durch China, so das Handelsblatt.

Im Zuge der veränderten Verteidigungspolitik sind die Aktien von Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall stark angestiegen. Auch die Aktie von Raytheon liegt seit Jahresbeginn um knapp 50 % im Plus.


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