Roche und MorphoSys: Enttäuschende Alzheimer-Studie schicken die Aktien in den Sinkflug!

Die heiß ersehnten Daten zu seinem Alzheimer-Kandidaten Gantenerumab wurden veröffentlicht, haben die erhoffte Wirkung jedoch nicht erzielen können, wie Roche am Montag mitteilte. Eine Behandlung mit Gantenerumab führte bei den betroffenen Patienten nicht zu einer Verlangsamung des klinischen Verfalls. Roche agiert beim Medikament Gantenerumab als Lizenzpartner von MorphoSys. Gantenerumab ist ein vollständig humaner monoklonaler IgG1-Antikörper.

In den Phase-3-Studien Graduate 1 und 2 war der Abbau von Beta-Amyloid, dem Protein, das sich zu Plaques im Gehirn von Menschen mit Alzheimer-Krankheit ablagert, den Angaben zufolge geringer als erwartet. Gantenerumab sei gut vertragen worden, einschließlich der subkutanen Verabreichung.

Im Rahmen des Graduate-Programms wurde Gantenerumab bei Menschen mit leichter kognitiver Störung aufgrund einer Alzheimer-Erkrankung oder einer leichten Alzheimer-Demenz über einen Zeitraum von 27 Monaten untersucht.

Der Antikörper werde in Lizenz vom Schweizer Pharmariesen Roche klinisch entwickelt und nach einer eventuellen späteren Zulassung auch vermarktet. MorphoSys hätte dann Anspruch auf erfolgsabhängige Zahlungen und auf ergebnisabhängige Beteiligungen zwischen 5,5 und 7 % der möglichen Gantenerumab-Nettoumsätze. 60 % der Beteiligungen würden allerdings an das Unternehmen Royalty Pharma gehen. Dieses hat MorphoSys im vergangenen Jahr Milliarden zur Verfügung stellt, damit sich das junge Biotech- zu einem Biopharma-Unternehmen entwickeln kann.

"Wir sind über diese Ergebnisse enttäuscht, da jeden Tag Millionen von Menschen von Alzheimer betroffen sind", sagte Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von Morphosys. "Wir sind unserem langjährigen Partner Roche sehr dankbar für die Arbeit am GRADUATE-Programm und den Einsatz für die Betroffenen." Auch Analysten hatten immer wieder betont, dass die Erfolgschancen dieser Studie vergleichsweise gering sind. Dennoch hatte sich zuletzt etwas Hoffnung am Markt breitgemacht, nachdem die Konkurrenten Biogen und Eisai kürzlich mit einem ähnlichen Ansatz in einer Studie erstmals positive Ergebnisse und damit einen Durchbruch erzielt hatten.


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