Sam Altman kehrt in den OpenAI-Vorstand zurück
OpenAI gab am Freitag, den 8. März 2024, bekannt, dass CEO Sam Altman nach Abschluss einer internen Untersuchung, die ihn als den richtigen Leiter für das Startup nannte, wieder in den neu zusammengestellten Vorstand des Unternehmens eintritt. OpenAI ernannte außerdem drei neue Vorstandsmitglieder: Sue Desmond-Hellmann (Ex-CEO Bill & Melinda Gates Stiftung), Nicole Seligman (früher Sony Entertainment) und Fidji Simo (Instacart-CEO). Der Vorstand kündigte außerdem neue Governance-Maßnahmen an, darunter eine Whistleblower-Hotline für Mitarbeiter und Auftragnehmer von OpenAI sowie strengere Richtlinien zur Vermeidung von Interessenkonflikten.
Die Änderungen im Vorstand und Altmans Rückkehr markieren das Ende eines turbulenten Kapitels für das KI-Startup, das seit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 im Mittelpunkt der Revolution der künstlichen Intelligenz steht. OpenAI hat eine ungewöhnliche Struktur, bei der ein gemeinnütziger Vorstand die Arbeit eines gewinnorientierten Zweigs überwacht, der von Investoren Geld aufnehmen kann. Der Auftrag des Vorstands gilt der "Menschheit”, nicht den Investoren. Microsoft hat rund 13 Mrd. USD in OpenAI investiert und damit im Wesentlichen eine 49%ige Beteiligung am gewinnorientierten Zweig des Unternehmens erworben.
OpenAI geriet im November 2023 in Führungsturbulenzen, als der damalige Vorstand Altman überraschend als CEO und Vorstandsmitglied gefeuert wurde. Er kehrte einige Tage später als CEO zurück, aber nicht in den Vorstand. Die SEC hat begonnen zu untersuchen, ob die Investoren von OpenAI nach Altmans Absetzung irregeführt wurden. Die Börsenaufsichtsbehörde prüfte unter anderem Altmans interne Kommunikation.
Interne Untersuchung: Anwaltskanzlei überprüfte mehr als 30.000 Dokumente
Die Entlassung löste eine wilde viertägige Phase aus, in der Altman kurzzeitig mit der Idee spielte, einen OpenAI-Konkurrenten zu gründen und dann zu Microsoft zu wechseln, um eine neue KI-Abteilung zu leiten. Die überwiegende Mehrheit der OpenAI-Mitarbeiter unterzeichnete einen Brief, in dem sie gegen die Entscheidung des Vorstands protestierte und mit Kündigung drohte.
Die Anwaltskanzlei WilmerHale gab an, zahlreiche Interviews mit ehemaligen Direktoren, Führungskräften, Beratern und anderen Leuten von OpenAI geführt zu haben. Außerdem wurden mehr als 30.000 Dokumente überprüft. Die Kanzlei kam zu dem Schluss, dass das Vertrauen zwischen Altman und dem Vorstand gestört war. Der Vorstand hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass die Absetzung Altmans zu einem Chaos im Unternehmen führen würde.
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