Spotify gründet eine eigene Kreativagentur und testet generative KI-Voiceover-Anzeigen

Spotify gab vergangene Woche bekannt, dass es mit seiner ersten eigenen Kreativagentur namens Creative Lab weiter in den Werbebereich vordringe und Marken dabei helfe, individuelle Marketingkampagnen zu erstellen. Außerdem werde es mit dem Testen generativer KI-Anzeigen beginnen, teilte das Unternehmen mit.

Spotify möchte Werbetreibende auf seine Plattform ziehen

Die Einführung von Creative Lab zeigt, dass Spotify seine Bemühungen verstärkt, Werbetreibende für die Plattform zu gewinnen. Dies könnte wahrscheinlich ein attraktives Angebot für Vermarkter sein, da sie die 615 Millionen Hörer von Spotify erreichen können.

Darüber hinaus arbeitet Spotify an einem neuen KI-Tool für Werbetreibende: "Quick Audio", mit dem Marken mithilfe generativer KI Skripte und Voiceovers erstellen können. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, dass das Tool bald in Spotify Ads Managers eingeführt wird. Ein Spotify-Manager hatte zuvor gesagt, dass das Unternehmen KI verwenden möchte, um vom Moderator vorgelesene Anzeigen für Podcaster zu erstellen.

Neue Funktionen sollen Werbung kreativer machen

Marken können mit dem neuen Creative Lab-Team zusammenarbeiten, um Dinge wie Video- und Audioanzeigen, digitale In-App-Erlebnisse und andere interaktive Anzeigenformate wie Call-to-Action-Karten (CTA) zu produzieren, sagte der Sprecher gegenüber TechCrunch.

"Jede Kampagne, die Creative Lab angeht, ist hochgradig auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Marke und des Unternehmens zugeschnitten", sagte der Sprecher.

Spotify nannte als Beispiel den Kunden Rockstar Energy Drink, der eine Livestream-Konzertreihe "Press Play" innerhalb der Musik-Streaming-App startete, bei der Künstler wie der britische Rapper Stormzy auftraten. Ein weiterer Getränkehersteller, Aperol, wird ebenfalls Kunde von Creative Lab sein.

Spotify will noch in diesem Jahr zusätzliche Abo-Stufe einführen

Der Musik-Streaming-Dienstleister will noch in diesem Jahr "Premium-Pläne" einführen. Das berichtete das Nachrichtenmagazin Bloomberg unter Berufung auf eine mit den Plänen vertraute Person. Dem Bericht zufolge müssen Benutzer zusätzlich zu ihrem aktuellen Abonnement mindestens 5 USD mehr zahlen.

Im Gegenzug gibt es eine verbesserte Audioqualität und neue Tools zum Erstellen von Playlists und zum Verwalten von Songbibliotheken. Der neue Preis wird auf dem aktuellen Basispreis des jeweiligen Benutzers basieren. Im Durchschnitt bedeute dies eine zusätzliche Gebühr von etwa 40 %, laut Bloomberg. Das sogenannte "Premium-Paket" kommt kurz nach der Preiserhöhung für Streaming-Dienste in den USA. Letzte Woche gab das Unternehmen bekannt, dass es die Preise im Juli um 1 USD pro Monat erhöhen werde.

Mehrertrag von mehreren Hundert Millionen Dollar an Zusatzeinnahmen

Ob das geplante "Premium-Paket" von Spotify in Deutschland erscheinen wird, ist nicht bekannt. Laut Bloomberg könnte dies Hunderte Millionen Dollar an zusätzlichen Einnahmen generieren, die dann den Inhabern von Musikurheberrechten zur Verfügung gestellt würden. Noch ist jedoch unklar, wie viele Menschen bereit sind, für mehr Playlist-Tools und eine bessere Klangqualität zu zahlen.

Die letzte Preiserhöhung in Deutschland erfolgte im vergangenen Herbst. Dies ist Spotifys erste Preiserhöhung seit der Einführung des Streaming-Dienstes vor fast einem Jahrzehnt.

Fortan zahlen Nutzer bei Abschluss eines persönlichen Abonnementvertrags 10,99 Euro pro Monat. Zuvor waren es 9,99 Euro. Der Duo-Tarif für zwei Nutzer kostet 14,99 Euro und der Familientarif 17,99 Euro. Studenten zahlen 5,99 Euro pro Monat.


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