Starboard baut Autodesk-Anteil auf und erwägt Klage wegen verspäteter Offenlegung einer internen Untersuchung

Der aktivistische Fonds Starboard Value hat eine beträchtliche Beteiligung an der Grafikdesignfirma Autodesk erworben. Insiderinformationen zufolge beläuft sich die Beteiligung von Starboard auf rund 500 Mio. USD. Der Aktivist investiert seit langem in den Technologiesektor.

Interne Untersuchung führt zur Entlassung der Finanzchefin

In den vergangenen Wochen hat der aktivistische Investor laut CNBC mit dem Vorstand des Unternehmens über eine Reihe ernsthafter Bedenken gesprochen. Sie würden unter anderem die Offenlegung einer internen Untersuchung betreffen, die zur Entlassung des Finanzchefin geführt hatte. Starboard sei insbesondere über den Zeitpunkt der Offenlegung der internen Untersuchung besorgt, hieß es weiter. Die Untersuchung habe ergeben, dass Führungskräfte die Investoren in Bezug auf die freien Cashflow-Kennzahlen und die operativen Margen des Unternehmens getäuscht hätten, so CNBC. Die Berichterstattung sei im Zusammenhang mit der Vertragsabrechnungsstruktur des Unternehmens manipuliert worden, als Autodesk von jährlichen Zahlungen auf Vorauszahlungen umgestiegen ist, um diese Kennzahlen zu verbessern.

Verspätete Offenlegung: Starboard erwägt rechtliche Schritte

Autodesk hatte erstmals im April bekannt gegeben, dass es eine interne Untersuchung zu Offenlegungsproblemen im Zusammenhang mit den Kennzahlen eingeleitet habe, fast einen Monat, nachdem das Unternehmen mit der Untersuchung begonnen und die Börsenaufsichtsbehörde (SEC) informiert hatte, dass es seine Finanzberichte untersuche.

Die verspätete Offenlegung sei etwas mehr als eine Woche nach Ablauf der Frist für die Nominierung von Direktoren erfolgt, so CNBC. Das enge Zeitfenster und der Zeitpunkt der Offenlegung hätten innerhalb von Starboard erhebliche Bedenken geweckt. Der Vorstand von Autodesk habe sich absichtlich dafür entschieden, die Aktionäre nicht vor der Jahreshauptversammlung zu informieren, zitierte CNBC die Insider. Eine solche Verzögerung würde möglicherweise die Fähigkeit eines Aktionärs einschränken, seine eigenen Kandidaten in einem umstrittenen "Kampf" zu nominieren.

Starboard erwäge nun, rechtliche Schritte vor dem Delaware Chancery Court einzuleiten, um die Wiedereröffnung des Nominierungsfensters von Autodesk und die Verschiebung der Jahreshauptversammlung zu erzwingen, so die Insider. Die Aktionärsversammlung von Autodesk ist derzeit für den 16. Juli angesetzt.

Der Aktivist glaube auch, dass das Unternehmen die Margen und die Kommunikation mit den Investoren verbessern könnte, um die Autodesk-Aktie zu stützen, sagten die Personen. Über die Beteiligung und die Pläne von Starboard hatte zuvor das Wall Street Journal berichtet.

 


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