Super Micro Computer steigt um fast 30 %! Sonderausschuss findet keine Hinweise auf möglichen Betrug!

Die Aktien von Super Micro Computer (SMCI) konnten am Montag, den 2. Dezember 2024, um annähernd 30 % zulegen, nachdem die Firma eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen des unabhängigen Sonderausschusses veröffentlicht hatte. Dieser hat keine Hinweise auf ein Fehlverhalten seitens des Managements oder des Vorstands gefunden. Es wird erwartet, dass die gemeldeten Finanzzahlen nicht neu dargestellt werden müssen. Außerdem möchte man der Empfehlung des Ausschusses nachkommen und ernennt einen neuen Chief Accounting Officer, wechselt seinen CFO und wird weitere Führungskräfte zur Stärkung des Unternehmens einstellen.

Shortsellerbericht und mögliche Bilanzmanipulation bringen Aktie unter Druck

Der Hersteller von Servern für Künstliche Intelligenz kam in letzter Zeit stark unter Druck, nachdem Hindenburg Research im August eine Short-Position in dem Unternehmen aufgedeckt und angeblich neue Beweise für Bilanzmanipulation gefunden hatte. Im Oktober trat dann Ernst & Young wegen Bedenken hinsichtlich der Unternehmensführung, Transparenz und internen Kontrollmaßnahmen als Wirtschaftsprüfer des Unternehmens zurück und bis heute hat Super Micro noch keine geprüften Finanzunterlagen für das im Juni abgeschlossene Geschäftsjahr oder das letzte Quartal eingereicht. Die Aktie ist für das laufende Jahr um etwa 65 % gefallen.

Sonderausschuss findet keine Hinweise auf Betrug oder Fehlverhalten

Die Nasdaq hatte der Firma bereits gedroht, wenn man die Vorschriften bei der Bilanzveröffentlichung nicht einhalten würde, hätte man mit der Streichung seiner Börsennotierung zu rechnen. Um dies zu vermeiden, wechselte Super Micro seitdem zu BDO USA als neuen unabhängigen Prüfer. Die seit Ende August laufenden Untersuchungen des Sonderausschusses bestehend aus einem Vorstandsmitglied von Super Micro, einem externen Rechtsberater von Cooley LLP und einem Team der forensischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Secretariat Advisors LLC haben nun bekanntgegeben, keine Hinweise auf Betrug oder Fehlverhalten gefunden zu haben. Die Anschuldigungen durch Ernst & Young sind nicht durch Fakten gestützt.

Alle Empfehlungen der Untersuchungen sollen übernommen werden

Die Ergebnisse des Sonderausschusses der dreimonatigen Untersuchungen bestätigen die Integrität des Managements, des Prüfungsausschusses und seine Unabhängigkeit. Die Finanzberichte des Unternehmens sind im Wesentlichen korrekt. Der Untersuchungsausschuss hat empfohlen einen neuen Finanzvorstand, Rechnungsführervorstand, Compliance-Vorstand und General Counsel zu ernennen, um sich damit zu einer ordnungsgemäßen Finanzberichterstattung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu verpflichten.

Suche nach neuem CFO gestartet und Leiter der Buchhaltung ernannt

Der Vorstand hat alle Empfehlungen des Sonderausschusses übernommen. Das Unternehmen hat bereits mit der Suche nach einem neuen Finanzvorstand begonnen und der bisherige CFO David Weigand wird den Posten so lange innehaben, bis ein Nachfolger gefunden ist. Die Suche nach einem Chief Compliance Officer und einem General Counsel wird beschleunigt. Der bisherige Vizepräsident der Finanzen Kenneth Cheung wird die Rolle als neuer Leiter der Buchhaltung übernehmen. Um das Wissen der Mitarbeiter im Bereich Finanzkontrollen und Compliance-Prozesse zu verbessern, wird man seine Schulungsprogramme weiter ausbauen.

Im Rahmen seines Compliance-Plans geht Super Micro davon aus, dass man in der Lage ist, seinen Jahresbericht 2024 und den Quartalsbericht innerhalb der Ermessensfrist der Nasdaq auf den neuesten Stand zu bringen. Man rechnet nicht mit einer Neufassung der bisherigen vorläufigen Berichte. Die Aktien konnten sich von ihrem Tief deutlich erholen.

 


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