Super Micro vermeldet einen Gen-AI-Server-Deal mit Fujitsu - auch mit Intel arbeitet man nun zusammen

Super Micro und Fujitsu gaben in einer gemeinsamen Pressemitteilung am 03.10.2024 bekannt, dass sie zusammenarbeiten werden, um flüssigkeitsgekühlte Systeme für Hochleistungsrechnen, generative KI und grüne Rechenzentren zu entwickeln, bei denen Energieeffizienz im Vordergrund steht. Die Unternehmen arbeiten auch zusammen an der Entwicklung und Vermarktung einer Plattform mit Fujitsus FUJITSU-MONAKA-Prozessor, die 2027 auf den Markt kommen soll. Die genaueren Finanzdaten des Deals wurden jedoch nicht bekannt gegeben. "Fujitsu und Super Micro glauben, dass die Förderung einer grünen KI-Infrastruktur, die den Stromverbrauch und die Umweltbelastung in Rechenzentren reduziert, oberste Priorität hat", sagten die Unternehmen in der Pressemitteilung.

Super Micro blickt auf volatile Zeiten

Das Unternehmen hat jüngst einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 durchgeführt. Der Handel mit der Aktie im neuen Verhältnis begann am 01.10.2024. Trotz der jüngsten Herausforderungen, mit denen das Unternehmen konfrontiert war, liegt die Performance von der Super Micro Aktie auf Jahressicht noch immer bei Plus 50 % und damit mehr als doppelt so hoch wie der Anstieg des S&P 500 um rund 20 % in diesem Jahr.

Eine der jüngsten Herausforderungen waren die Gewinne. Super Micro meldete für sein 4. Geschäftsquartal im August eine bereinigte Bruttogewinnspanne, die niedriger ausfiel als im Vorjahr. Nicht lange danach veröffentlichte der Leerverkäufer Hindenburg Research einen Bericht, in dem "eklatante buchhalterische Warnsignale, Hinweise auf nicht offengelegte Transaktionen mit verbundenen Parteien, Sanktionen und Versäumnisse bei Exportkontrollen sowie Kundenprobleme" bei Super Micro festgestellt wurden. Am nächsten Tag teilte das Unternehmen dann mit, dass es die Einreichung des 10-K-Formulars für das am 30.06.2024 endende Geschäftsjahr verschoben werde.

Am 28.09.2024 berichtete das Wall Street Journal anschließend, dass der Serverhersteller nach dem Hindenburg-Bericht vom US-Justizministerium untersucht werde. Super Micro lehnte ein Kommentar ab, sagte jedoch in einer früheren behördlichen Einreichung, dass Hindenburgs Bericht falsche oder ungenaue Angaben enthalte. In Summ kam die Aktie die letzten Monate stark unter Druck. Seit dem Hoch von Anfang März 2024 verlor man in der Spitze um knapp 70 % an Wert.

Das Unternehmen war einer der Hauptnutznießer der KI-Revolution

Super Micro war einer der großen Gewinner des Booms der generativen KI, da Unternehmen auf die Technologie setzten, die für Anwendungen wie ChatGPT benötigt wird. Die Rallye der KI-Aktien hat sich mittlerweile etwas abgekühlt, da die Anleger erkannten, dass sich die hohen Investitionen der Unternehmen langsamer auszahlen würden als erwartet.

Super Micro bleibt jedoch weiter aktiv. So kündigte man am 24.09.2024 Intel-basierte X14-Server mit Intel Xeon 6900-Prozessoren mit P-Cores an. Grundsätzlich arbeitet man eng mit Nvidia und AMD zusammen und bietet ein umfassendes Portfolio an GPU-Systemen. Durch die erweiterte Partnerschaft mit Intel könnte man seinen Kundenstamm nun ausweiten. Die Intel-basierten X14-Server eignen sich für KI und Hochleistungsrechnen und erfüllen die Anforderungen von Rechenzentren.

Das Management gibt an, dass Super Micro Computer maßgeschneiderte Lösungen mit vollständiger Rack-Integration für Intel-basierte X14-Server erstellen kann. Diese neuen X14-Server können je nach Rechenleistungsbedarf mit unterschiedlichen CPU- und GPU-Anzahlen pro Knoten ausgestattet werden. Durch diese Flexibilität passt das neue Produkt in Rechenzentrumsumgebungen unterschiedlicher Größe. Unabhängig davon, welchen GPU-Typ die Kunden bevorzugen, kann Super Micro Computer einen entsprechenden KI-Server bereitstellen, der diese Anforderungen erfüllt.

Dell entpuppt sich als größter Konkurrent

Die Konkurrenz von Dell stellt ein Risiko für Super Micro Computer dar. Dell ist ein respektabler Akteur auf dem traditionellen Servermarkt und sein Rechenzentrumsgeschäft hat in den letzten Quartalen ein rasantes Wachstum erlebt. Dell erweitert seine Technologie auch auf Flüssigkeitskühlungslösungen, was Super Micro Computer in Zukunft vor einige Wachstumsherausforderungen stellen könnte.


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