Tesla-Zulieferer STMicroelectronics senkt angesichts des schwachen Automobilmarktes erneut die Prognose

STMicroelectronics hat seine Umsatz- und Margenprognosen für das laufende Jahr erneut gesenkt, da das Unternehmen weiterhin mit einer schwachen Nachfrage nach Chips aus der Automobilindustrie zu kämpfen hat. Der europäische Chiphersteller rechnet für das laufende Jahr nur noch mit einem Umsatz von 13,2 bis 13,7 Mrd. USD, während man zuvor von 14 bis 15 Mrd. USD ausgegangen war. Folglich wird die Bruttomarge nun bei etwa 40 % erwartet.

Die Nachfrage aus der Automobilindustrie ist weiterhin schwach

Die Herabstufungen erfolgen drei Monate, nachdem der Konzern seine Prognosen aufgrund der schwachen Nachfrage, insbesondere aus der Automobilindustrie, zunächst gesenkt hatte. STMicroelectronics, das Apple, Samsung Electronics und Tesla zu seinen Kunden zählt, betonte, dass zumindest der Verkauf von Chips für persönliche Elektronikgeräte Anzeichen einer Verbesserung gezeigt habe, obwohl die Nachfrage aus der Automobilindustrie und von Herstellern von Industrieanlagen niedrig blieb.

Während die Nachfrage nach KI-Chips boome, sähe sich die Halbleiterindustrie im Allgemeinen immer noch mit einer Bestandsschwemme konfrontiert, so das Wall Street Journal. Große Chiphersteller verzögerten lange ihre Ausgaben für Produktionsanlagen, da sie mit der schwachen Nachfrage nach Halbleitern zu kämpfen hatten. Viele Hersteller von Konsumgütern, Autos und Industrieanlagen haben über eine gewisse Zeit keine weiteren Chips bestellten, die sie in den letzten Jahren einen hohen Bestand aufgebaut haben.

Auch die einst stark nachgefragten E-Autos stützen die Halbleiterbranche aktuell nicht

Elektrofahrzeuge, die seit langem als ein Rettungsanker für Chiphersteller gelten, bilden momentan keine Ausnahme und werden nur wenig nachgefragt. Der Gewinn von Elon Musks Elektroautohersteller Tesla brach das zweite Quartal in Folge ein, ein Zeichen dafür, dass der Markt für Elektrofahrzeuge noch weit von einer vollständigen Erholung entfernt ist. "Im Laufe des Quartals haben sich die Kundenaufträge für die Industrie entgegen unseren Erwartungen nicht verbessert und die Automobilnachfrage ist zurückgegangen", sagte der STMicroelectronics CEO Jean-Marc Chery.

Der Umsatz von STM sank im Vorjahresvergleich um 25 %

Der Umsatz brach im 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 % auf 3,23 Mrd. USD ein. Analysten hatten laut den von Visible Alpha zusammengestellten Konsensschätzungen mit einem Umsatz von 3,20 Mrd. USD gerechnet. STMicroelectronics verzeichnete einen Nettogewinn von 353 Mio. USD, verglichen mit 1 Mrd. USD im Vorjahr. Der Bruttogewinn, der bei Halbleiterunternehmen gerne im Fokus steht, sank von 2,12 Mrd. USD auf 1,30 Mrd. USD, was einer Bruttomarge von 40,1 % entspricht. Analysten hatten einen Nettogewinn von 323,1 Mio. USD und einen Bruttogewinn von 1,28 Mrd. USD prognostiziert, so der Visible Alpha-Konsens. Für das laufende Quartal erwartet STMicroelectronics nun einen Umsatz von 3,25 Mrd. USD und eine Bruttomarge von 38 %.


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