TKMS: Aktie gewinnt bei Börsendebüt innerhalb einer Stunde bis zu 60 %!

Das Börsendebüt von TKMS entwickelt sich zu einem der eindrucksvollsten IPOs des Jahres. Die Aktie schoss von 60 Euro zum Start auf 98 Euro hoch, ein Plus von über 60 %. Institutionelle wie private Anleger greifen aggressiv zu und machen das Papier zum Handelsfavoriten. Gleichzeitig verliert die Aktie von Thyssenkrupp deutlich an Wert. Damit wird sichtbar, dass die Marine-Sparte im Konzern jahrelang unterbewertet war. Der Kapitalmarkt stuft TKMS nicht als klassische Industrieeinheit ein, sondern als eigenständigen sicherheitstechnologischen Akteur mit internationalem Gewicht.

Spin-off schafft klare Eigentumsverhältnisse

Der Börsengang wurde über ein Spin-off umgesetzt. Für jeweils 20 Thyssenkrupp-Aktien erhielten Anleger eine TKMS-Aktie. Thyssenkrupp behält 51 % und bleibt Mehrheitseigner, ermöglicht TKMS jedoch eigenständige Entscheidungen und direkten Zugang zum Kapitalmarkt. Die Abspaltung wurde auf einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen, im August finalisiert und im Oktober umgesetzt. Analysten bewerteten TKMS im Vorfeld mit 2 bis 3 Mrd. Euro. Die Kursreaktion zeigt, dass der Markt dem Unternehmen eine noch deutlich höhere Bedeutung beimisst.

TKMS liefert sicherheitskritische U-Boote und Kriegsschiffe

Der Marineschiffbauer zählt zu den weltweit führenden Herstellern konventioneller U-Boote, Fregatten und Korvetten. Standorte wie Kiel stehen für jahrzehntelange maritime Technologiekompetenz. Der Auftragsbestand liegt im Milliardenbereich und sichert die Auslastung weit in die Zukunft. Die Nachfrage nach den U-Booten von TKMS ist so hoch wie nie. Erst im Dezember gab der Haushaltsausschuss des Bundestags grünes Licht für den Bau von vier weiteren Einheiten der Klasse 212CD für die Deutsche Marine. Damit wächst der Gesamtauftrag auf zehn Boote – sechs für Deutschland und vier für Norwegen. Das bedeutet für TKMS Planungssicherheit über Jahrzehnte: Die Werft ist bis Anfang der 2040er-Jahre vollständig ausgelastet. Das aktuelle Auftragsvolumen liegt bei rund 18,5 Mrd. Euro.

Jetzt kann TKMS Großprojekte ohne interne Budgetkonkurrenz realisieren

Der Börsengang ist Teil eines umfassenden Strukturwandels bei Thyssenkrupp. Der Konzern fokussiert sich stärker auf klar definierte Geschäftsfelder und löst Einheiten heraus, die im Konzernverbund unterbewertet waren. TKMS gewinnt durch die Eigenständigkeit an Geschwindigkeit, Entscheidungsfreiheit und Kapitalzugang. Großprojekte können nun ohne interne Budgetkonkurrenz priorisiert werden.

Fazit

Der Sprung von 60 auf 98 Euro zeigt, wie hoch der Markt die strategische und technologische Bedeutung von TKMS bewertet. Das Unternehmen verbindet volle Auftragsbücher, industrielle Spitzenkompetenz und sicherheitspolitische Relevanz mit neuer unternehmerischer Freiheit. TKMS tritt nun aus dem Schatten des Thyssenkrupp-Konzerns heraus und entwickelt sich zu einem eigenständigen Schwergewicht mit internationaler Strahlkraft.


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