TotalEnergies Raffinerie künftig ohne russisches Öl

Hallo Investoren, Hallo Trader,

Eine Sprecherin des Energiekonzerns Total hatte zuletzt mitgeteilt, dass die Raffinerie in Leuna künftig ohne russisches Öl auskommen will. Der Bezug von Rohöl aus Russland soll Ende des laufenden Jahres beendet werden. Das Öl soll vom internationalen Markt bezogen werden. Es wurden keine Angaben zur künftigen Kapazität der Raffinerie gemacht. Es könnten aber etwa elf bis zwölf Mio. Tonnen Rohöl im Jahr verarbeitet werden, wie die Nachrichtenseite Finanzen.net mitteilte. Hauptsächlich werden dort Kraftstoffe wie Benzin, Diesel oder Heizöl hergestellt. Auch Bitumen, das für den Straßenbau benötigt wird, sowie Methanol für die weiterverarbeitende Industrie wird produziert.

Energiekrise beschäftigt auch Privathaushalte

Die Krise im Energiesektor beschäftigt die Bevölkerung. Hohe Nachzahlungen für Abrechnungen im Privathaushalt werden von den Bürgern bereits erwartet. Doch nicht ausschließlich der Krieg in der Ukraine ist für die steigenden Energiekosten verantwortlich zu machen. Auch die jahrelangen unzureichenden Investitionen in dem Bereich sind eine treibende Kraft.

TotalEnergies wandelt sich zum nachhaltigen Energielieferanten

Betrachtet man den Ölsektor, so handelt es sich bei dem Brennstoff zwar nicht um eine Energiequelle der Zukunft. Der Ausstieg aus den herkömmlichen fossilen Brennstoffen könnte jedoch länger andauern als von der Politik gewünscht. Daten vom statistischen Bundesamt zufolge wird 59 Prozent der Energie in Deutschland durch konventionelle Energieträger bereitgestellt. Doch erneuerbare Energien gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Der französische Konzern TotalEnergies hat die Entwicklung bereits frühzeitig erkannt und ist heute einer der größten Akteure im Bereich Solarstrom. Die Vision der Pariser ist es eine Vorreiterrolle im Bereich der sauberen und nachhaltigen Energie einzunehmen. Seit über 40 Jahren sei das Unternehmen nach eigenen Angaben schon im Solarbereich tätig. Auch der Ausbau im Bereich Windkraft und anderen nachhaltigen Energien ist im Gange. Künftig setzt der Konzern zudem auf Multienergietankstellen. Die Stromversorgung von einer Vielzahl an Tankstellen soll künftig durch den Einsatz von Solarenergie gewährleistet sein. Bis 2023 sollen in diesem Zuge 560 Solartankstellen deutschlandweit entstehen. Auch im Bereich Wasserstofftechnologie will der Konzern eine führende Rolle in Europa einnehmen. So besteht etwa mit Automobilhersteller Daimler Truck eine Vereinbarung zum Aufbau von Wasserstofftankstellen.

Der Konzern ist für die anstehende Energiewende optimal gewappnet. Auch aus der aktuell kritischen Lage ist Total als Profiteur hervorgegangen. Vor dem Hintergrund der geopolitischen Situation haben die Pariser ihre Energieproduktion erhöht, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Zwar dürften die Ölpreise im Falle einer Rezession in Europa weiter fallen. Sie bewegen sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Zudem sind die Verkäufe von LNG-Flüssiggas im ersten Halbjahr deutlich angestiegen. 

Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche.

Bis zum nächsten Mal,

Luca Bißmaier

Aufklärung über Eigenpositionen: Der Autor hält Aktien von TotalEnergies.

 


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