TSMC mit optimistischem Ausblick nach Veröffentlichung der Quartalszahlen
Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company hat ihre Umsatzprognose trotz der Warnung vor einem zyklischen Abschwung in der Chipindustrie und des Drucks durch die steigende Inflation angehoben.
Der weltgrößte Auftragsfertiger von Chips prognostizierte am Donnerstag einen Umsatz von 19,8 bis 20,6 Mrd. USD für das dritte Quartal. Das entspricht einem Anstieg von 35,7 % gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen hob sein Wachstumsziel für das Gesamtjahr auf etwa 35 % an.
Diesen optimistischen Ausblick möchte man trotz steigender Kosten, unter anderem für Strom und Fertigungswerkzeuge, welche die Rentabilität beeinträchtigen könnten, beibehalten. Das Unternehmen prognostiziert, dass viele Halbleiterhersteller ihre Lagerbestände abbauen würden.
TSMC meldete für das zweite Quartal einen Anstieg des Nettogewinns um 76,4 % auf 7,92 Mrd. USD. Das entspricht dem schnellsten vierteljährlichen Gewinnwachstum seit zwei Jahren. Begünstigt wurde dies durch den aktuellen Wechselkurs und Kosteneinsparungen, welche die Bruttomarge auf einen Rekordwert von 59 % trieben.
"Wir haben in diesem Jahr ein Wachstum im Bereich von 30 Prozent, aber wir erwarten auch, dass unsere Kunden anfangen, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Lagerbestände zu reduzieren - die Bestandskorrektur wird mindestens bis in die erste Hälfte des Jahres 2023 andauern", sagte TSMCs CEO Dr. C.C. Wei. "Trotzdem gehen wir davon aus, dass unsere Kapazitäten knapp bleiben und unser Geschäft widerstandsfähiger bleibt als die Branche insgesamt."
Die TSMC-Führungskräfte gehen davon aus, dass das Unternehmen auch im Jahr 2023 weiter wachsen wird, wenn die Bestandskorrektur voraussichtlich greifen wird. "Da die Position von TSMC heute viel stärker ist, denken wir, dass 2023 trotz der Bestandskorrektur ein Wachstumsjahr für TSMC sein wird", sagte Wei.
Die Zuversicht von TSMC beruht zum Teil auf dem zunehmenden Absatz von Produkten für Rechenzentren und Internetanwendungen. Dadurch ist das Unternehmen weniger abhängig von der traditionellen Elektronik wie etwa den Smartphones. Das Unternehmen ist weitestgehend vor einem globalen Abschwung geschützt, da es mehr als die Hälfte des Weltmarktes für maßgeschneiderte Chips kontrolliert und über die weltweit fortschrittlichste Halbleiterproduktionstechnologie verfügt.
Die Aktien von TSMC sind seit Jahresbeginn um mehr als 30 % gefallen, da die Anleger die Erwartung eingepreist haben, dass der Pandemie-Boom in der Elektronikbranche zu einem Ende kommt. Gleichzeitig belasten die Unterbrechung der Lieferkette von Covid-19 und der Krieg in der Ukraine die Weltwirtschaft.
Das Unternehmen erklärte jedoch, dass ein Abschwung auf dem Halbleitermarkt wahrscheinlich begrenzt sein wird. "Nach zwei Jahren pandemiebedingter Stagnation wird es einige Quartale dauern, bis sich die Lagerbestände wieder auf ein gesünderes Niveau eingependelt haben, und wir haben uns auf schwierige Szenarien vorbereitet, falls dies erforderlich sein sollte", so Wei.
Die Führungskräfte fügten hinzu, dass die starke Nachfrage nach Hochleistungs-Computerchips, die in Produkten wie Rechenzentren eingesetzt werden, einen tiefen Einbruch unwahrscheinlich mache.
"Unser Basisszenario ist eher ein typischer Abschwung - ein paar Quartale im Jahr 2023 - und nicht ein großer Abschwung wie 2008 oder so", ergänzte der Chief Financial Officer Wendell Huang.
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