TSMC und Samsung diskutieren über den Bau von Megafabriken im Nahen Osten

Die zwei großen Chiphersteller TSMC und Samsung haben Gespräche über den Bau riesiger Fabrikkomplexe in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geführt, die in den kommenden Jahren die Branche revolutionieren und zu einem Eckpfeiler für Investitionen in Künstliche Intelligenz im Nahe Osten werden könnten.

Megaprojekte am Horizont: Riesige Fabrikkomplexe sollen die Region transformieren

Wie das Wall Street Journal berichtet, haben Führungskräfte von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. kürzlich die VAE besucht und über einen Fabrikkomplex gesprochen, der mit den größten und fortschrittlichsten Einrichtungen des Unternehmens in Taiwan vergleichbar wäre. Auch Samsung Electronics erwägt in den kommenden Jahren bedeutende neue Chip-Herstellungsanlagen im Land, sagten andere Personen, die mit der Strategie vertraut sind. Führungskräfte des südkoreanischen Unternehmens haben kürzlich die VAE besucht und die Möglichkeiten erörtert.

Nach den vorläufigen Bedingungen, die besprochen werden, würden die Projekte von den VAE finanziert und das staatliche Entwicklungsvehikel Mubadala würde dabei eine zentrale Rolle einnehmen, um die heimische Technologieindustrie aufzubauen. Das übergeordnete Ziel wäre es, die weltweite Chipproduktion zu steigern und dazu beizutragen, die Chippreise zu senken, ohne die Rentabilität der Chiphersteller zu beeinträchtigen.

Abu Dhabi verfügt über einen der größten staatlichen Vermögensfonds der Welt, und Mubadala gab an, dass das Investitionsportfolio im Jahr 2023 auf etwa 300 Mrd. USD geschätzt wurde.

Wasser und Fachkräfte: Die großen Hindernisse für die Umsetzung der Pläne

Regierungsbeamte und Branchenvertreter sagen, dass erhebliche technische und politische Hürden bestehen bleiben. Ein Anliegen ist, dass die Chipproduktion große Mengen an ultra reinem Wasser benötigt, z. B. zum Spülen der Siliziumwafer, auf die mikroskopische Schaltkreise geätzt werden. Ein Großteil des Wassers in den VAE wird durch Entsalzung gewonnen und müsste stark aufbereitet werden. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit von technischen Fachpersonal, um neue große Fabriken in einem Land fernab der Heimatstandorte der Unternehmen zu besetzen, das bisher kaum über eine bestehende Lieferkette für die Chipproduktion verfügt.

Sollten TSMC und Samsung ihre Pläne umsetzen, könnten die Projekte die nächste Expansionswelle der Branche einleiten, nach einer Phase des Produktionswachstums, die durch staatliche Subventionen in den USA, Europa und Ostasien angetrieben wurde.

Im Zuge der Überlegungen zu neuen Projekten in den VAE haben TSMC und Samsung auch Gespräche mit US-Regierungsbeauftragten geführt, die sich über die Lieferungen von fortschrittlichen KI-Chips nach China sorgen. Die Parteien haben mit Vertretern der Biden-Administration darüber gesprochen, den USA eine Aufsicht zu gewähren, obwohl die Einzelheiten noch nicht geklärt sind.

    


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