Verizon erhält grünes Licht: Genehmigung für Milliarden-Übernahme von Frontier erteilt
Regulierungsbehörde macht Weg frei
Die US-Telekommunikationsbranche steht vor einem Umbruch – nun ist es offiziell: Die Übernahme von Frontier Communications durch Verizon hat die entscheidende regulatorische Hürde genommen. Die US-Kommunikationsaufsicht FCC hat dem 20-Milliarden-Dollar-Deal zugestimmt, nachdem monatelang verhandelt worden war. Damit kann Verizon das Glasfasergeschäft von Frontier vollständig integrieren und seine Infrastrukturpläne konkret umsetzen. Der Vollzug der Transaktion wird nun bis spätestens Anfang 2026 erwartet.
Mit Frontier zum Glasfaser-Schub
Durch die Übernahme erweitert Verizon seine Reichweite deutlich – über zwei Millionen neue Glasfaserhaushalte kommen hinzu. Insgesamt wächst das Netz auf 25 Millionen versorgte Haushalte in 31 Bundesstaaten. Mit dem nun vorliegenden regulatorischen Go kann der Konzern seine angekündigte Expansion vorantreiben und jährlich mindestens eine Million neue Haushalte ans Glasfasernetz anschließen. Der Fokus liegt dabei besonders auf bislang unterversorgten Regionen.
Brisanter Deal: Genehmigung nur ohne Diversitätsprogramme
Für Aufsehen sorgt eine Bedingung der FCC, die im Rahmen der Genehmigung kommuniziert wurde: Verizon hat sich verpflichtet, alle unternehmensinternen Programme zu Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) zu beenden. In einem Schreiben vom 15. Mai kündigte der Konzern an, sämtliche DEI-bezogenen Schulungen, Zielvorgaben und Personalstellen zu streichen. Hintergrund ist ein politisch motivierter Kurswechsel unter FCC-Chef Brendan Carr, der DEI-Initiativen als ideologisch fehlgeleitet einstuft. Dieser Schritt verleiht der wirtschaftlich sinnvollen Transaktion eine politische Schärfe, die nun weitreichende Diskussionen auslöst.
Finanziell attraktiv, gesellschaftlich umstritten
Aus wirtschaftlicher Sicht bleibt der Deal für Verizon hochattraktiv: Analysten rechnen mit deutlichen Synergien durch Netzwerkintegration und Effizienzsteigerung. Mehrere hundert Millionen Dollar an jährlichen Einsparungen gelten als realistisch. Gleichzeitig birgt der abrupte Kurswechsel beim Thema DEI das Risiko eines Reputationsschadens, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen und institutionellen Investoren mit ESG-Fokus.
Ein alter Bekannter: Verizon holt frühere Assets zurück
Die Übernahme hat auch eine historische Komponente. Bereits 2015 hatte Verizon Teile seines Festnetzgeschäfts – darunter das Fios-Glasfasernetz – an Frontier verkauft. Nun, ein Jahrzehnt später, kehrt ein Teil dieser Infrastruktur wieder in den Konzern zurück. Beobachter sprechen von einer strategischen Korrektur früherer Entscheidungen.
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