Verstößt Apple gegen Wettbewerbsvorschriften? EU-Kommission erhebt Vorwürfe
Der US-Technologiekonzern Apple soll laut vorläufiger Ermittlungen der EU-Kommission Konkurrenten im Zahlungsverkehr benachteiligt haben.
Dem wertvollsten Unternehmen der Welt wird vorgeworfen, den Zugang zu einer standardisierten Technologie für kontaktloses Zahlen mit mobilen Geräten einzuschränken. Damit kann Apple den Wettbewerb im Bereich der mobilen Geldbörsen zu seinen Gunsten beeinflussen. Hiervon profitiert die eigene Lösung Apple Pay.
Die Vizepräsidentin der EU-Kommission sagte folgendes: "Für die Integration der europäischen Zahlungsverkehrsmärkte ist es wichtig, dass den Verbrauchern die Vorteile eines wettbewerbsbasierten und innovativen Marktumfelds zugutekommen". Nun liegt der Verdacht vor, Apple habe den Zugang Dritter zu Schlüsseltechnologien für die Entwicklung mobiler Geldbörsen unterbunden.
Der US-Konzern kann jetzt zu den Anschuldigungen und Beschwerdepunkten Stellung beziehen. Bleibt der Verdacht trotzdem bestehen, so droht dem Unternehmen eine hohe Strafzahlung. Die Größenordnung liegt hier bei bis zu 10 % des weltweiten Jahresumsatzes.
Wettbewerber wie beispielsweise Banken sprechen schon länger von Benachteiligungen beim kontaktlosen Bezahlen auf dem iPhone. Hauptkritikpunkt ist, dass man nicht an Apple vorbei auf den NFC-Funk-Chip zugreifen kann. Diesen benötigt man, um das Telefon an der Ladenkasse anstelle einer Bankkarte einsetzen zu können. Ohne Apple Pay bekommt man keinen Zugriff auf den NFC-Chip der iPhones.
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