Walmart & Co.: Amerikanische Verbraucher weiterhin bereit, Geld auszugeben – Einzelhandelsumsätze steigen
Laut Angaben der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) haben die Amerikaner ihre Ausgaben bei Einzelhändlern im vergangenen Monat so stark gesteigert wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Das dürfte die Befürchtungen verringern, dass die Wirtschaft unter dem Druck höherer Preise und erhöhter Zinssätze schwächer werden könnte, so der Bericht.
Die Einzelhandelsumsätze seien laut dem US-Handelsministerium von Juni bis Juli um 1 % gestiegen – der größte Anstieg seit Januar 2023, berichtet AP weiter. Autohändler, Elektronik- und Haushaltsgerätemärkte sowie Lebensmittelgeschäfte hätten alle starke Verkaufszuwächse verzeichnet. Die Daten würden darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft weiterhin robust bleibe, trotz des Drucks der hohen Zinssätze, so AP. Die amerikanischen Verbraucher, die Haupttreiber des Wirtschaftswachstums, seien weiterhin bereit, Geld auszugeben, hieß es weiter.
Goldman Sachs senkt Wahrscheinlichkeit einer Rezession auf 20 %
Die Wirtschaft könnte auf eine "weiche Landung" zusteuern. Nach den Berichten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und den Einzelhandelsumsätzen habe die Investmentbank Goldman Sachs die Wahrscheinlichkeit einer Rezession (in den USA) in den kommenden 12 Monaten von 25 % auf 20 % gesenkt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Jan Hatzius bleibe bei der Einschätzung, dass die Federal Reserve die Zinsen bei ihrer Sitzung im September um 25 Basispunkte senken werde, er schließe jedoch eine Senkung um 50 Basispunkte nicht aus, falls der Arbeitsmarktbericht die Erwartungen nicht erfülle, zitierte Reuters den Goldman Sachs Chef-Ökonomen für die USA.
Leichter Anstieg der inflationsbereinigten Löhne
AP hat auf den leichten Anstieg der inflationsbereinigten Löhne im Vergleich zum Vorjahr verwiesen. Haushalte mit höherem Einkommen hätten auch aufgrund von steigenden Aktienkursen und Immobilienwerten in den vergangenen drei Jahren einen Vermögenszuwachs verzeichnen können, was den Konsum ebenfalls anregen könnte, hieß es weiter.
Verbraucher bevorzugen günstige Einkaufsmöglichkeiten
Einige Ökonomen würden jedoch befürchten, dass ein Großteil der Ausgaben der Amerikaner derzeit durch eine vermehrte Nutzung von Kreditkarten finanziert werde. Zwar sei der Anteil der Amerikaner, die mit ihren Kreditkartenzahlungen in Verzug geraten, aktuell relativ gering, doch er steige an, so AP. Trotz der Konsumbereitschaft suchen die Amerikaner nach günstigen Einkaufsmöglichkeiten – davon hatte zuletzt etwa der größte US-Einzelhändler Walmart profitiert, der über starke Verkaufszahlen berichtet hat.
Weitere Unternehmen beginnen laut der Nachrichtenagentur, ihre Preise zu senken, um Verbraucher anzulocken, was wiederum zur Verlangsamung der Inflation beitragen dürfte. AP verwies hierbei auf das zuletzt eingeführte 5-USD-Menüangebot von McDonald’s.
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