Wie Walmart zum Omnichannel-Einzelhandelsdisruptor wurde und dabei seinen Aktienkurs ankurbelte

Jeder weiß, dass der aktuelle Bullenmarkt durch das Wachstum der großen Technologieunternehmen vorangetrieben wurde, aber Walmart hat im vergangenen Jahr alle Aktien der Magnificent Seven bis auf zwei übertroffen. Ein Ende der starken Performance ist dabei noch nicht in Sicht.

Walmart hat seine Kritiker verstummen lassen

Abgesehen von Walmarts Größe waren viele lange Zeit sehr skeptisch, ob Walmart in der Lage sein würde, sich wirklich zu verändern und in der neuen Welt des Einzelhandels zu konkurrieren, wenn man bedenkt, wie schnell Amazon.com in der zweiten Hälfte der 2010er Jahre zur Dominanz aufstieg und die Verbraucher ihre Einkaufsgewohnheiten änderten. Die Walmart Aktie hat das Gegenteil bewiesen. Auf Fünfjahressicht liegt die Performance bei über 100 %. Allein dieses Jahr ist die Aktie um rund 54 % gestiegen und hat damit Alphabet, Amazon, Microsoft und Tesla übertroffen. Baird-Analyst Peter Benedict sieht auch weiterhin in Walmart Potenzial. Am 30.09.2024 bekräftigte der Analyst seine Outperform-Bewertung und erhöhte sein Kursziel von 82 auf 90 USD.

Die Inflation hat vielen Verbrauchern geschadet, Walmart jedoch geholfen

Sein Ruf als preisgünstiger Anbieter zog einen Zustrom von Käufern an, und heute ist das Unternehmen noch immer auf beiden Seiten des Spektrums erfolgreich. Ein starker Fokus auf den Preis hat es dem Unternehmen ermöglicht, einkommensschwache Kunden von bedrängten Billigläden abzuwerben, während sein expandierender Marktplatz von Drittanbietern und gehobenere Eigenmarken wichtige einkommensstarke Verbraucher anziehen. Doch trotz all seines Erfolgs im E-Commerce ist dies nur ein Teil der jüngsten Erfolgsstrategie.

Auch die alternativen Einnahmequellen gewinnen an Dynamik

Werbung und Mitgliedschaften für den Abonnementdienst Walmart+ machen bereits etwa 20 % des Gewinns vor Zinsen und Steuern aus, und es wird erwartet, dass dieser Wert um 20 % steigen könnte. Auch die Bereiche Marktplatz, Fulfillment-Dienste und Dateneinblicke dürften in den nächsten 18 Monaten ordentliche Gewinne abwerfen. Baird-Analyst Peter Benedict schätzt, dass diese margenstärkeren Geschäfte, wenn sie größer werden, einen mittleren einstelligen Prozentsatz des konsolidierten Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausmachen werden. Das stellt somit nicht nur eine stabile Einnahmequelle dar, sondern trägt auch zu Walmarts langfristigen Zielen bei, seinen Betriebsgewinn stärker zu steigern als die Verkäufe.

Die Bewertung ist nun jedoch nicht mehr erschwinglich

Die positive Geschäftsentwicklung wurde vom Markt honoriert und dürfte zu einem Großteil nun im Kurs enthalten sein. Die Aktien handeln nahe den Höchstständen und das KGV25e liegt nun bei 33. Günstig ist das nicht mehr, dennoch argumentieren Analysten, dass die Wertpapiere angesichts der wachsenden Marktanteile und Margen einen Aufschlag verdienen. Da viele Investitionen in Technologie bereits getätigt wurden und die Preise niedrig gehalten werden, ist das Unternehmen weiterhin in einer guten Position, um zu wachsen.


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