Amazon: Rekordverdächtige Weihnachtseinkaufssaison und optimistischer Ausblick auf das laufende Quartal

Der E-Commerce-Gigant Amazon hat am Donnerstag, den 1. Februar, die Ergebnisse zum abgelaufenen 4. Quartal veröffentlicht. Die Gewinnerwartungen der Wall Street wurden dabei deutlich übertroffen. Das Unternehmen verdiente unterm Strich 1 USD je Aktie, während die Analysten mit 0,80 USD gerechnet hatten. Der Umsatz kletterte um 14 % auf 170 Mrd. USD und hat damit ebenfalls die Erwartungen von 166,2 Mrd. USD geschlagen. Die Zahlen spiegeln die guten Ergebnisse der Weihnachtseinkaufssaison sowie des Prime-Day-Events von Oktober wider. Dabei betonte Amazon-CEO Andy Jassy, dass die Weihnachtseinkaufssaison "rekordverdächtig" gewesen sei.

Zahlen sich die Kostensenkungsmaßnahmen aus?

Der überraschend hohe Gewinn deutet darauf hin, dass sich die Kostensenkungsmaßnahmen auszahlen. Zwischen Ende 2022 und Mitte 2023 hat das Unternehmen 27.000 Mitarbeiter entlassen und einige seiner weniger erfolgreichen Initiativen eingestellt. Darüber hinaus hat Amazon auch in Bereichen wie "Fulfillment" nach Möglichkeiten gesucht, die Kosten zu senken. Zum Jahresbeginn hat der Versandhändler auch Kostensenkungen im Prime-Video-Bereich, MGM-Studios und Twitch angekündigt. Amazon-CFO Brian Olsavsky kommentierte gegenüber Reportern, dass der Versandhändler weiterhin einen vorsichtigen Ansatz für neue Investitionen wählen werde, wie CNBC berichtete. Der Konzern werde aber weiterhin in neue Dinge und Bereiche investieren, die bei den Kunden gut ankommen könnten.

Werbeumsatz legt deutlich zu – Prime- Video-Anzeigen

Die Wall Street hat auch die Bereiche Web Services und Werbung im Auge behalten. Im lukrativen Werbesegment konnte Amazon den Umsatz im Jahresvergleich um 27 % auf 14,7 Mrd. USD steigern. Das Unternehmen hat im vergangenen Monat damit begonnen, Werbung in Prime-Video-Inhalten zu schalten, was dem Unternehmen Analysten zufolge beträchtliche Einnahmen bescheren könnte. Amazon habe ein großes Interesse seitens der Werbetreibenden festgestellt, plane aber, die Anzeigenlast niedrig zu halten, so Olsavsky.

Wachstum bei AWS verlangsamt sich – großes Umsatzpotenzial bei KI-Produkten

Der Umsatz von Amazon Web Services stieg im 4. Quartal um 13 % auf 24,2 Mrd. USD. Das entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Wachstum des Vorquartals (12 %), aber einer Verlangsamung des Wachstums des Vorjahreszeitraums (20 %). Die Entwicklung wurde durch eine Verringerung der Cloudausgaben der Unternehmen gebremst. Olsavsky erwähnte ein starkes Interesse an den generativen KI-Produkten von AWS, die derzeit zwar ein relativ kleines Geschäft sind, aber in den kommenden Jahren ein Umsatzpotenzial von vielen Milliarden Dollar ("tens of billion dollars") haben könnten. Im Zuge der Ergebnisveröffentlichung kündigte das Unternehmen zudem den generativen KI-Einkaufsassistenten "Rufus" an.

Umsatzprognose über den Erwartungen

Für das 1. Quartal erwartet Amazon einen Umsatz zwischen 138 und 143,5 Mrd. USD, was einem Wachstum von 8 bis 13 % im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde. Die Analysten hatten einen Umsatz von 142,1 Mrd. USD erwartet.


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