Commerzbank – Analysten sehen eine heiße Wette für mutige Anleger auf einen Turnaround beim Bankhaus

Bankaktien aus Deutschland waren mal in jedem Depot deutscher Anleger ein Muss. Aber diese Geschichte müsste heute anfangen mit "es war einmal". Die Finanzkrise von 2008/2009 hat das Geschäftsmodell der deutschen Banken zerstört. Seitdem heißt es in den Vorstandsetagen nur noch: "Wie erfüllen wir die vielen Anforderungen der Regulierung und Risikovorsorge". Kein Wunder also, dass Bankaktien nicht zu den Erfolgsschlagern der letzten Jahre zählten. Aber wer weiß, vielleicht hat das große Leiden ja bald ein Ende.

Die Aktien der Deutschen Bank haben sich im letzten Jahr dem langjährigen Abwärtstrend zumindest widersetzt. Nun überraschte auch die Aktie der Commerzbank mit dem Bruch der seit Anfang 2018 gültigen Abwärtsbewegung. Das muss nicht nur eine rein charttechnische Auffälligkeit sein, sondern könnte wirklich der Beginn eines großen Turnarounds werden, wenn man den Analysten glauben mag.

Laut Der Aktionär habe die Commerzbank nun vor, mit tiefgreifenden Sparmaßnahmen den Konzern für die Zukunft neu aufzustellen. Das könne für einen nachhaltigen Turnaround der Aktie sprechen. Der neue Vorstandschef Manfred Knof habe in der zurückliegenden Woche per Ad-Hoch-Meldung bekannt gegeben, was für Anstrengungen unternommen und vor allem auf die Mitarbeit zukommen dürften.

Zunächst einmal dürfte das Filialen-Sterben zulegen. Von 790 Filialen solle das Netzwerk hierzulande auf 450 schrumpfen. Jeder vierte Arbeitsplatz oder in Zahlen ausgedrückt, insgesamt 10.000 Vollzeitstellen dürften damit eingespart werden. Die Commerzbank rechne mit jährlichen Kosteneinsparungen von 1,4 Mrd. Euro dadurch.

Sparprogramme hätten allerdings auch die Folge von Ausgaben, um diese umzusetzen. Die Commerzbank rechne mit Aufwendungen in Höhe von 1,8 Mrd. Euro. Und nun kommt die gute Nachricht für Anleger: Die Hälfte dieser Restrukturierungskosten seien bereits in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 in die Bilanzen eingeflossen. Anleger sollten daher keinen Schock bekommen, dass der Verlust im Geschäftsjahr 2020 wohl bei fast 3 Mrd. Euro liegen werde.

Auch 2021 dürfe die Commerzbank kaum die Gewinnzone erreichen. Die an der Börse gehandelte Zukunft preise aber wohl ein, dass die Bank auf eine weitere Kapitalerhöhung verzichten werde.

Außerdem werde das Bankhaus massiv in den Ausbau des digitalen Geschäftsmodells investieren. Und die Welt am Sonntag hat kürzlich sogar wieder laut über eine Dividende nachgedacht. Börse Online geht davon aus, dass die Commerzbank ohne eine Kapitalerhöhung sogar einen Gewinn je Aktie von 1,40 Euro erwirtschaften könne. Und wenn das Bankhaus wenigstens mit 80 % des Buchwertes bewertet werde, dann habe die Aktie das Potenzial für eine Verdopplung. So weit aus dem Fenster lehnen, wollte sich das Börsenmagazin aber nicht beim Kursziel von 7 Euro (24 % Potenzial). Börse Online befindet sich allerdings in guter Gesellschaft mit dieser Einschätzung. Auch Kepler Cheuvreux und Goldman Sachs sehen genauso viel Kurspotenzial.

Etwas mehr Luft nach oben räumt Der Aktionär mit dem Kursziel von 7,50 Euro dem Titel ein (34 % Potenzial).

 

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Bildherkunft: © Commerzbank