Klöckner & Co. – Noch haben die Analysten eine positive Überraschung beim Duisburger Stahlhändler nicht auf der Rechnung
An der Börse kann man die größten Gewinne machen, wenn man mit einer konträren Meinung richtig liegt. Wenn alle anderen davon ausgehen, dass mit einer Aktie (oder einer anderen Anlageklasse) kein Blumentopf zu gewinnen ist, könnte eine wahnwitzige Chance lauern – natürlich nur, wenn man wirklich mit der konträren Meinung recht behalten sollte. Dann kann man Papiere einer am Boden liegenden Aktie günstig einsammeln, ohne dass andere Marktteilnehmer die Kurse in die Höhe treiben.
Lage nicht so dramatisch wie gedacht
Aktuell könnte sich so eine Gelegenheit laut Börse Online in der Stahlbranche bieten. Analysten würden querbeet noch immer Gegenwind für den Stahlmarkt in ihren Schätzungen einbeziehen. Eine schwache Konjunktur dürfe die Nachfrage nach Stahl nicht nur abwürgen, sondern sogar einen Einbruch herbeiführen. Doch diese Annahme könne sich als falsch erweisen. Der weltweit größte Stahlproduzent Arcelormittal habe gerade gemeldet, im Jahr 2023 das Volumen der eigenen Stahlproduktion um 5 % erhöhen zu wollen. Eine Erhöhung der Stahlproduktion sei jedoch überhaupt kein Thema bei den meisten Analysten.
Ein möglicher Profiteur dieser Schieflage bei der Vorhersage für den Stahlmarkt könne Klöckner & Co. [WKN: KC0100 ISIN: DE000KC01000] sein. Derzeit würden die meisten Analysten beim Spezialisten für den Handel mit Stahlprodukten von einem massiven Einbruch des Ergebnisses ausgehen. Nach mehr als 2 Euro solle der Gewinn je Aktie laut den Konsenserwartungen nur noch bei rund 30 Cents liegen.
Überraschung möglich
Bleibe aber der antizipierte Einbruch am Stahlmarkt aus, könne dieses positive Signal zu einer deutlichen Gegenreaktion führen. Doch nicht allein die Spekulation um eine besser als erwartete Entwicklung am globalen Stahlmarkt mache die Aktie des Stahlhändlers interessant für ein Investment.
Mit einer Metallhandelsplattform verfüge der Duisburger Konzern über einen Wettbewerbsvorteil bei der Digitalisierung des Stahlgeschäfts. Außerdem habe Klöckner & Co. eine Vorreiterrolle bei grünem Stahl inne und könne den CO2-Fußabdruck von nahezu allen Produkten nachweisen. Aufgrund der nicht auszuschließenden positiven Überraschung beim Stahlhändler rät Börse Online mit einem Kursziel von 13 Euro zum Einstieg (30 % Potenzial).
Weitere Empfehlungen - Fehlanzeige
Wie wenig die meisten Analysten von der Aktie des Duisburger Stahlhändlers aktuell halten, macht ein Blick auf die jüngsten Empfehlungen deutlich – es gibt praktisch keine. Vom 16. Januar stammt eine Kaufempfehlung von Deutsche Bank Research, doch ist mit einem Kurspotenzial von 3 % eher eine getarnte Halteempfehlung.
Alle anderen Analysteneinschätzungen stammen aus dem Spätherbst bzw. Winter 2022. Und in diesen Empfehlungen ist das große Thema der oben erwähnte erwartete Gewinneinbruch bei Klöckner & Co.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
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