Klöckner & Co. – Trennung von unprofitablen Gesellschaften könnte sich für den Stahlgroßhändler mittelfristig auszahlen

An der Börse gibt es etliche Börsenweisheiten – manchmal treffen sie zu, manchmal eben nicht. Und manchmal kann man sich als Aktionär auch die Weisheit aussuchen, die einem gerade am besten in den Kram passt. Es gibt so etwa die Weisheit, dass man am Jahresende Aktien kaufe, die am schlechtesten performt haben in den zurückliegenden 12 Monaten, um auf eine Umkehr zu spekulieren. Andererseits besagt eine andere Börsenweisheit, dass es unklug ist, sich gegen einen etablierten Trend zu stellen – ganz egal, ob der nun noch oben oder nach unten gerichtet ist. Und das bringt zu zur Aktie des Stahlgroßhändlers Klöckner & Co.

Klöckner & Co. [WKN: KC0100; ISIN: DE000KC01000] habe sich laut Börse Online (Ausgabe 1/2024) zuletzt von vier europäischen Landesgesellschaften getrennt, um den auf Distribution von Metallprodukten spezialisierten Konzern schlanker aufzustellen.

Zunächst einmal dürfe die Trennung von den vier Landesgesellschaften zur Folge haben, dass Ausbuchungen vorgenommen werden müssen und damit das Eigenkapital belastet werden dürfte. Andererseits sei das ein temporärer Effekt, der sich auf das laufende Geschäftsjahr begrenze und im kommenden bereits zur Entlastung führen dürfte.

Mit dem Verkauf der vier Gesellschaften werde Klöckner & Co. rund 10 % des letzten Jahresumsatzes einbüßen. Da der Umsatzanteil in Europa dadurch zurückgehe, werde der Umsatzbeitrag des US-Geschäfts auf mehr als 50 % ansteigen.

Das US-Geschäft zähle derzeit zu den profitablen Einheiten. Klöckner & Co. verstehe es, sich im schwierigen konjunkturellen Umfeld zu behaupten. Für Stabilität im Geschäft sorge dort die Verlängerung der Wertschöpfungskette.

Der Konzernumbau dürfe zur Verringerung der Zyklik in den kommenden Jahren beitragen. Auswirkungen auf den Aktienkurs seien durch diesen positiven Effekt allerdings bisher nicht zu erkennen.

Vielleicht würde eine mögliche Abspaltung des US-Geschäfts vom Gesamtkonzern genau diesen Effekt haben, denn Unternehmen aus der Peergroup würden in den USA deutlich höher bewertet als der deutsche Konzern. Börse Online rät bei dem Titel, der mit einem KGV von knapp 11 für 2024 bewertet werde und eine Dividendenrendite von 2,2 % aufweise mit einem Kursziel von 11 Euro zum Kauf (59 % Potenzial).

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

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