Mercedes-Benz Group – Stuttgarter Premiumautobauer trotzt steigender Inflation mit höheren Verkaufspreisen im Luxussegment und Analysten sehen mehr als 60 % Kurspotenzial

Während Otto-Normal-Verbrauch angesichts der grassierenden Inflation nicht viel übrigbleibt, als den Gürtel enger zu schnallen und auf das ein oder andere Extra zu verzichten, gelingt es anderen, der Inflation mit Preiserhöhungen der eigenen Produkte entgegenzuwirken.

Der Mercedes-Benz Group [WKN: 710000, ISIN: DE0007100000] sei das im 1. Quartal laut €uro am Sonntag (Ausgabe 17-2023) so gut gelungen, dass selbst die gut bezahlte Schar an Analysten von der positiven Entwicklung der Ergebniskennziffern überrascht wurden. Kaum ein Analyst habe auf der Rechnung gehabt, dass der Anbieter von Premiumfahrzeugen in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit dem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) den starken Vorjahreswert übertreffen könnte. Doch mit einem EBIT von 5,5 Mrd. Euro laut vorläufigen Zahlen habe Mercedes-Benz 5 % mehr verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Inflation an Kunden weitergeleitet

Selbstredend habe auch der Premiumautobauer die Auswirkungen höherer Materialkosten zu spüren bekommen. Zudem seien die Forschungsaufwendungen im Konzern gestiegen. Doch das Mittel, um dennoch die Erwartungen zu toppen, seien eben eine Anhebung der Verkaufspreise gewesen. Gute Absatzzahlen und der Produktmix hätten ebenfalls die Entwicklung unterstützt.

Wie gut Mercedes-Benz im 1. Quartal performt habe, zeige die Entwicklung des Free Cashflows im Vergleich mit dem Vorjahr. Die liquiden Mittel aus der laufenden Geschäftstätigkeit nach Abzug von Investitionen (z. B. Schuldentilgung oder Dividendenausschüttungen) hätten mit 2,2 Mrd. Euro weit über den Erwartungen der Analysten gelegen, die im Schnitt nur 1,2 Mrd. Euro auf der Rechnung gehabt hätten.

Unerwartet starke Margen

Mit der EBIT-Marge der Pkw-Sparte von 14,8 % habe Mercedes-Benz zwar nicht das Niveau von 16,4 % des starken Vorjahresquartals erreichen können. Doch den Analystenkonsens von 13,4 % habe man dennoch toppen können. Wenn man einen Grund für diese gute Entwicklung herauspicken wolle, dann müsse man auf die Luxusmodelle verweisen. Das Geschäft mit den teuersten Fahrzeugen sei auch besonders profitabel für die Schwaben.

Nicht weniger gut sei das Geschäft mit Lieferwagen im 1. Quartal verlaufen. Hier habe Mercedes-Benz eine EBIT-Marge von 15,6 % realisieren können und abermals die Analysten überrascht. Mit einem KGV von unter 6 sowohl für das laufenden als auch das kommende Geschäftsjahr sowie einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,9 sei der Titel günstig bewertet. €uro am Sonntag rät mit einem Kursziel von 84 Euro zum Kauf (18 % Potenzial).

Deutlich mehr Kurspotenzial bei anderen Analysten

Deutlich mehr Spielraum für eine Rally sehen allerdings einige andere Analysten. RBC hat Ende April ein Kursziel von 92 Euro für den Premiumhersteller aufgerufen (31 % Potenzial). Der Analyst Tom Narayan der kanadischen Bank hob hervor, dass Mercedes-Benz aufgrund der Ausrichtung auf den Luxusbereich im Automarkt über einen eingebauten Schutz vor Preissenkungen auf dem Massenmarkt verfügten.

Ein Kursziel von 96 Euro bestätigte die US-Investmentbank Goldman Sachs nach den jüngsten Quartalszahlen.  Analyst George Galliers nannte das Papier seinen bevorzugten Branchentitel, nachdem Mercedes-Benz die Konsensschätzungen im 1. Quartal deutlich übertroffen habe.

Das aktuell höchste Kurspotenzial bei Mercedes-Benz sehen die Experten von Deutsche Bank Research mit einem Kursziel von 115 Euro (63 % Potenzial). Auch Analyst Tim Rokossa bestätigte das Buy-Rating, nachdem der Stuttgarter Autobauer im 1. Quartal die Erwartungen der Analysten getoppt habe.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

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Bildherkunft: Mercedes-Benz Group

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