Nike – Weltmarktführer dürfte das Problem mit den hohen Lagerbeständen zügig in den Griff bekommen und sei attraktiv bewertet
Die Coronapandemie ist längst aus den Schlagzeilen. Aus den Köpfen vieler Menschen ist sie auch verschwunden. Masken auf den Straßen sieht man nur noch in Ausnahmefällen. Nur beim Arztbesuch muss man an das Stück Stoff denken, um in die Praxis zu gelangen. Aber davon abgesehen – es ist wieder Normalität eingekehrt. Das gilt nur leider nicht für alle Bereich der Wirtschaft. Noch immer gibt es Unternehmen, die unter den Corona-Auswirkungen leiden.
Interessanterweise zählen die Sportartikelhersteller zu den Unternehmen, die noch immer unter den Altlasten von Corona leiden. Teilweise seien die Lager brechend voll. Laut €uro am Sonntag verramsche der Branchenprimus Nike [WKN: 866993, ISIN: US6541061031] aktuell Turnschuhe und Kleidung mit dem Swoosh-Logo – zur Freude der Kundschaft und zum Ärger der Aktionär.
Die Zahlen für das jüngste Quartal enttäuschten
Wenig Begeisterung hätten die Geschäftszahlen für das Ende Februar abgelaufene 3. Quartal ausgelöst. Zwar habe Nike den Umsatz um 14 % auf 12,4 Mrd. USD steigern und damit die Analystenerwartungen toppen können, doch die Bruttomarge habe um mehr als 3 Prozentpunkte auf 43,3 % nachgegeben. Das hätten die Analysten so nicht erwartet. Beim Nettogewinn sei es sogar um 11 % runter auf 1,24 Mrd. USD gegangen.
Als Begründung für diese Geschäftsentwicklung werde noch immer die Coronapandemie herangezogen. Es seien die Spätfolgen von durcheinandergewirbelten Lieferketten. Die gehorteten Waren würden noch immer die Lager blockieren. Im 3. Quartal hätten die Lagerbestände um 16 % über dem Vorjahr gelegen. Gegenüber dem Vorquartal, als die Lagerbestände sogar um 43 % über dem Vorjahreswert gelegen hätten, sei das zumindest ein Fortschritt.
Apropos Fortschritt: Nike mache beim Entrümpeln der Lager schnelle Fortschritte als die Rivalen Adidas und Puma und hoffe, das Gesamtjahr 2023 mit "gesunden Lagerbeständen" abschließen zu können.
China besser oder doch nicht besser
Ein Großteil der Geschäftsentwicklung bei den Sportartikelherstellern hänge vom chinesischen Markt ab. In der Pandemie habe auch Nike dort starke Umsatzeinbrüche verbucht aufgrund der Lockdowns. Das neueste Problem habe den Namen "lokale Konkurrenten". Im Vergleich mit dem Vorjahr sei der China-Umsatz daher um 8 % rückläufig gewesen. Doch die Talsohle dürfe im Reich der Mitte durchschritten sein. Nach der Abkehr von der Null-Covid-Strategie der Zentralregierung hätte sich das Geschäft zu Jahresbeginn deutlich belebt.
So spannend der chinesische Markt für Nike aber auch sei, Wachstumsmotor sei Nordamerika mit einem Umsatzanstieg von 27 % gewesen, gefolgt von Europa 26 % Zuwachs.
Insgesamt dürfe es sich bei dem Ende Mai endenden Geschäftsjahr für Nike um ein Übergangsjahr handeln. Laut Analysten dürfe der bereinigte Gewinn je Aktie um 14 % unter dem Vorjahreswert liegen. Für das Geschäftsjahr 2024 rechne die Analystenschar dann aber mit einem deutlichen Gewinnwachstum von 24 %. Das aktuelle KGV von 31 dürfe für 2024 auf knapp 26 absinken und sei für einen Weltmarktführer nicht zu ambitioniert. €uro am Sonntag rät einem Kursziel von 140 Euro zum Einstieg (24 % Potenzial).
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
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Bildherkunft: Nike
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