Ryanair – Billigairline legt starke Neunmonatszahlen vor und kompensiert mit steigenden Ticketpreisen die höheren Kerosinkosten. Analysten sehen fast 50 % Kurspotenzial

Ist euch das auch schon aufgefallen? Die Airline-Aktien starten durch! Wirklich verwunderlich ist das nicht, denn die Reiselust wurde ja in den Coronajahren brutal ausgebremst. Lockdowns und Einreisebeschränkungen haben einem Urlaubs- und Geschäftsreisen fast unmöglich gemacht. Doch seit diese Hindernisse wieder weg sind, zieht es die Menschen erneut hinaus in die Welt. Selbst einige Klimaaktivisten haben es zuletzt vorgezogen, sich nicht im nasskalten Schmuddelwetter auf irgendeine Straße zu kleben, sondern zum Auffüllen der Aktivistenspeicher mal nach Südostasien zu fliegen. ?

Ist euch aber auch aufgefallen, wie teuer Flüge geworden sind seit Corona? Oder kommt das nur mir so vor? Wie dem auch sei, die Airline-Aktien starten durch. Und die irische Billigfluglinie Ryanair fliegt voran. Warum auch nicht. Ich könnte schwören, dass man vor Corona von Deutschland für 39 Euro nach Spanien fliegen konnte. Als ich das am Wochenende buchen wollte, wollte Ryanair fast 100 Euro dafür haben. Klar, die Spritkosten und vieles andere auch sind gestiegen. Aber womöglich wird am meisten die Bereitschaft der Reisenden abgeschöpft, nach den Jahren des Nichtfliegens auch höhere Preise zu akzeptieren, um wieder rauszukommen.

Wie dem auch sei. Ryanair hat zuletzt starke Quartalszahlen vorgelegt. Mit 38,4 Millionen Passagieren hat der Billigflieger rund 25 % mehr Menschen befördert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Beim Umsatz erzielte man ein Plus von 57 % auf 2,3 Mrd. Euro. Nachdem im Vorjahreszeitraum Ryanair ein Minus von 96 Mio. Euro ausweisen musste, hat man sich nun über ein Plus von 211 Mio. Euro gefreut.

Ryanair habe laut Euro am Sonntag Marktanteile in Italien, Polen und Spanien hinzugewinnen können. Der Finanzchef Neil Sorahan erwarte, das laufende Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordergebnis abschließen zu können. Die Airline befinde sich auf längere Sicht auf einem profitablen Wachstumskurs. Für das Geschäftsjahr gehe Ryanair von einem bereinigten Gewinn zwischen 1,3 und 1,4 Mrd. Euro aus – nicht zuletzt, weil die Ticketpreise rund um die Hauptreisezeiten Ostern und Sommer weiter zulegen dürften – siehe oben. ?

Euro am Sonntag rät in der jüngsten Ausgabe des Magazins mit einem Kursziel von 19 Euro zum Kauf und sieht damit noch rund 25 % Aufwärtspotenzial bei der Airline-Aktie.

Mit "mageren" 25 % muss man sich aber nicht begnügen, wenn man sich die Kursziele von Goldman Sachs, JPMorgan oder UBS anschaut.

Goldman Sachs hat zuletzt das Kursziel für Ryanair auf 21,40 Euro angehoben und das Buy-Rating bestätigt (Kurspotenzial 41 %). Nach den jüngsten Quartalszahlen (den Neunmonatszahlen) zeige sich laut Analyst Patrick Creuset, dass die Airline mit dem Gegenwind der steigenden Energiepreise besser als erwartet klarkämen.

JPMorgan hat am Donnerstag nach den Geschäftszahlen das Kursziel von 21,30 auf 22 Euro angehoben (Kurspotenzial 45 %). Laut Analyst Harry Gowers seien die Aussichten für das Sommergeschäft ausgesprochen gut. Die Billigairline dürfe steigende Kerosinkosten durch höhere Ticketpreise mehr als ausgleichen.

Die Schweizer Großbank UBS sieht mit 22,50 Euro derzeit das höchste Kurspotenzial für die Aktie von Ryanair (48 %). Auch bei dieser Einschätzung von Mitte Januar wies Analyst Jarrod Castle bereits darauf hin, dass die Billigairline mit den Preisentwicklungen beim Sprit gut zurechtkomme und mittel-bis langfristig vom anhaltenden Wachstum des Flugverkehrs profitieren werde.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

 

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Bildherkunft: Ryanair

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