SAF Holland – Analysten überbieten sich mit Neueinstufungen für den Zulieferer der Nutzfahrzeugindustrie und sehen Potenzial für eine Kursverdopplung
Schwer unter die Räder gekommen sind im März vor allem die Aktien, die sowieso schon länger in einem Abwärtstrend steckten oder eine Branche adressierten, die bereits vor dem Ausbruch der Pandemie mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Da hatte Covid-19 eine bereits laufende Bewegung einfach nur verschärft. Nicht wirklich rund lief es bei den konjunktursensiblen Sektoren schon länger.
Als im Frühjahr mit den Lockdowns der Warenverkehr teilweise zum Erliegen gekommen ist, habe das laut Focus-Money auch der Zulieferer der Nutzfahrzeugbranche SAF Holland zu spüren bekommen. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, habe das Management von SAF Holland weiterhin alles unternommen, um den angeschlagenen Konzern wieder flott zu bekommen.
Der Spezialist für Sattelkupplungen, Achs- und Federungssystemen für Anhänger, Lkw-Federungssysteme, Stützwinden und Kupplungsprodukte habe mit Restrukturierung des Konzerns einfach weitergemacht. Der Firmensitz sei von Luxemburg nach Bessenbach bei Aschaffenburg verlegt worden. SAF Holland habe in der schweren Zeit von Maßnahmen profitieren können, die schon lange vor Corona eingeleitet wurden. Die Kosten für Vertrieb- und Verwaltung seien deutlich zurückgefahren worden. Die Investitionskosten dürften schon 2020 von zuvor 3,0 % auf 2,5 % des Umsatzes sinken.
Profitiert habe SAF Holland in der Krise vom generell Konjunktur-resistenten und margenstarken Ersatzteilgeschäft. Trotz Umsatzeinbruchs um 44,8 % im 2. Quartal habe der Konzern immerhin noch eine positive EBIT-Marge von 2,7 % erzielen können.
Mittel- und langfristig seien die Aussichten für das Unternehmen durchaus positiv zu werten. Der Zulieferer der Nutzfahrzeugindustrie habe sich längst auf den Wandel der Transportbranche eingestellt. Das Thema E-Mobilität stehe oben auf der Agenda. Zuletzt habe SAF Holland Hinterachsluftfederungen für den VW-Elektro-Lkw, den e-Delivery, entwickelt und geliefert. Weitere Entwicklung im Bereich E-Lkws dürften folgen und deren Hersteller auf die Kompetenz des deutschen Anbieters vertrauen. Focus-Money rät mit einem Kursziel von 12,50 Euro zum Einstieg (92 % Potenzial).
Das Anlegermagazin befindet sich mit dem Kursziel in guter Gesellschaft. Zuletzt hat die Privatbank Berenberg die Aktie von SAF Holland mit einem Kursziel von 12,10 Euro zum Kauf empfohlen (87 % Potenzial). Das Ziel wurde bei der jüngsten Einschätzung massiv von zuvor 7,10 Euro um 5 Euro angehoben. Analyst Philippe Lorrain hatte in seiner Einschätzung den durch Senkung von Kosten und Investitionen geringeren Kapitalbedarf des Zulieferers der Nutzfahrzeugindustrie berücksichtigt.
100 % Potenzial und damit eine Verdopplung der Aktie traut die Privatbank Hauck & Aufhäuser SAF Holland mit einem Kursziel von 13 Euro zu. Analyst Frederik Bitter hatte seine Erwartungen nach den Zahlen zum 2. Quartal angehoben, weil der Nutzfahrzeugzulieferer insbesondere bei den Kennziffern zum Ergebnis positiv überrascht habe. Der Titel habe deutlich Spielraum für weitere Kaufwellen.
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Bildherkunft: © SAF Holland