Ewiges Aktien-Börsenspiel von TraderFox: Chancen nutzen im Crash – Interview mit Manu19881
"Kaufen, wenn die Kanonen donnern", ist eine dieser Börsenweisheiten, die viele Anleger aus dem Corona-Crash vom Frühjahr 2020 mitgenommen haben dürften. Selten hatte sich der Mut so schnell ausgezahlt und in hohen Gewinnen niedergeschlagen, wie in den Monaten nach den Crash-Kursen vom März und April.
Wie lautet doch der passende Spruch von Börsenlegende Warren Buffett zu dieser Situation? "Sei gierig, wenn andere ängstlich sind." Wie wenig man jemand auf so eine Aussage festnageln sollte, hatte sich allerdings im Frühjahr 2020 gezeigt, als sich Warren Buffett selbst nicht an diesen Börsenspruch gehalten hat. Am Tief, mitten im Crash, schmiss er alle Beteiligungen an den US-Fluggesellschaft aus dem Depot von Berkshire Hathaway – ziemlich genau zu Tiefstkursen. Das hatte viele Anleger und Buffett-Fans verwundert.
Unser heutiger Interview-Partner, Manu19881, hatte allerdings genau auf so einen Ausverkauf an den Börsen gewartet und dann konsequent zugeschlagen und sein Echtgeld-Depot gefüllt im Schlussverkauf der Märkte. Im Ewigen Aktien-Börsenspiel hat er seit 2018 nichts mehr gemacht. Doch selbst dieses vergessene Konto im Börsenspiel war erfolgreich. Mit einer Performance von 27,9 % im 1. Quartal 2021 konnte er sich Platz 18 und damit einen Buchpreis sichern.
Die Zusammensetzung des Depots von Manu19881 hat sich seit März 2018 nicht mehr geändert. E.on, VW, Intel, Continental, Deutsche Post, Heidelberger Druckmaschinen und BASF wurden eingebucht – und sie sind auch heute noch drin. Manu19881 hat das Depot vergessen und sich dann seinem privaten Depot gewidmet.
Depot von Manu19881 am 4. Mai 2021
Wie sehr hat die Entwicklung rund um das Coronavirus deinen Handel beeinflusst?
Manu19881: Ich werde mich bei den Antworten auf meine privaten Investments beziehen und nicht so sehr auf meinen Handel im Börsenspiel. Ich habe mich Jahrelang vorbereitet auf einen solchen Crash wie wir ihn im Frühjahr 2020 gesehen haben. Einen Crash, in dem viele Firmen in die totale Unterbewertung rutschen und die Welt überreagiert, zumindest was die Börse angeht. Da ich Firmen beobachte und nicht deren Marktkapitalisierung, war mir klar, dass fast alle wieder steigende Kurse verbuchen und der Crash nur von kurzer Dauer sein würde. Da ich mir meiner Sache sehr sicher bin und durch Studiengänge, Fachbücher, aber auch Vorbilder mich geprägt haben, habe ich große Investitionen im März bis Mai 2020 getätigt. Darunter fallen Aktien, aber bei solch einem großen Defizit bei Blue Chips zum fairen Wert, konnte ich meine 5 Jahre geplante Optionsstrategie voll ausschöpfen. Aktuell gibt es noch einige solide Aktien, welche ich weiter einkaufe, jedoch hat sich der Markt fast schon wieder normalisiert. Performance seit März müsste ich schätzen, jedoch haben einige Positionen mehrere 100 % Gewinn erzielt.
Gibt es ein Börsenbuch oder einen Trader/Investor der dich besonders inspiriert hat?
Bücher von Benjamin Graham und Warren Buffet.
Kannst du uns kurz erklären, welche Strategie/n du beim Trading verfolgst?
Meine Strategie ist in Krisenzeiten eine andere als in normalen Zeiten. Wenn es Aktien gibt, die stark fallen aufgrund allgemeiner Gegebenheiten, gehe ich auch in das Optionsgeschäft, aber grundsätzlich heißt das für mich kaufen. Gute Firmen günstig zu bekommen ist schwierig. Aber wenn z. B. Daimler, VW, BASF, SAP, Carnival und auch Bayer weiterhin ihr EBIT realisieren können oder auch nur Einmaleffekte auftreten, wie es vor der Krise bei Daimler war, muss ich zuschlagen. Unter normalen Bedingungen kaufe ich Dividendenaktien, welche zukunftsfähig sind, die Veränderung leben und eine etablierte Marke haben. Startups sind nicht mein Geschäft, da hier die Bewertung extrem schwierig ist. Ein gutes Produkt kann bei einem Startup trotzdem den Markt verfehlen.
Setzt du dein Vorgehen auch in der Realität um?
Da ich meinen Account schon lange nicht mehr verwendet habe und nur aus meiner Realität erzähle, lautet die Antwort auf diese Frage: Na klar! Es wäre verschwendetes Wissen und ich bin sehr rational was Geld betrifft. Selbst hatten wir nicht viel Geld und ich muss mir alles selbst aufbauen. Ich investiere täglich Zeit für die Wirtschaft. Es ist nicht nur wichtig, sondern sollte für jeden Pflicht sein, nicht nur mehr Geld zu verdienen, sondern auch das Geld zu mehreren was man verdient. Eigentlich sehe ich hier die Aufgabe beim Staat.
Stell dir vor, du würdest mit der Börse nochmal von vorn Anfangen und du könntest dir selbst einen Rat mit auf den Weg geben.
Tipp 1: Fange früh an, damit der Zinseszins seine großmögliche Wirkung über einen langen Zeitraum entfalten kann.
Tipp 2: Erst informieren, dann investieren. Somit kannst du das angebliche Wissen anderer ignorieren. Das "Expertenwissen" anderer hat mich schon ein paar gute Investments gekostet.
Vielen Dank für das Interview.
Es ist nie zu spät für das Ewige Aktienbörsenspiel – mach selbst mit:
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