Brenntag bricht die Übernahme von US-Rivalen Univar ab!

Übernahme von Univar wird abgebrochen

Der weltgrößte Chemielogistiker Brenntag wird den US-Rivalen Univar Solutions nach öffentlicher Kritik eines seiner Aktionäre nicht mehr kaufen. Erst vor wenigen Wochen hatte Brenntag sein Interesse an einer Übernahme bekundet. Das Unternehmen habe nun beschlossen, diese Gespräche nicht fortzuführen. Der Aktionär Primestone Capital hatte sich einen Monat nach dem Bekanntwerden öffentlich gegen die Pläne ausgesprochen.

Durch die Fusion wäre ein Branchenriese mit einem Umsatz von gut 30 Mrd. Euro und einem operativen Gewinn von fast drei Mrd. Euro entstanden. Primestone Capital hatte die "sofortige Beendigung" der Gespräche mit Univar gefordert. Die Investmentgesellschaft hielt zu dem Zeitpunkt 2 % der Brenntag-Anteile. Die Essener hatten sich nicht direkt zu der Forderung geäußert, aber betont, bei der Umsetzung des Plans zur Wertsteigerung für die Anteilseigner "großen Wert auf einen offenen und konstruktiven Dialog mit allen Brenntag-Aktionären" zu legen.

Welche Risiken sah Primestone Capital?

Primestone ist der Meinung, dass sich Brenntag anstatt auf eine "risikoreiche" Übernahme vielmehr auf die Verbesserung des Kerngeschäfts konzentrieren sollte. Hierzu forderte der Investor in einem Brief an den Vorstand neben einer Aufspaltung des Unternehmens auch den Rückkauf von Aktien. Dies würde Anlegern auch die Möglichkeit bieten, nur in einen der beiden Geschäftsbereiche zu investieren, und dürfte im Laufe der Zeit zu einer erheblichen Wertsteigerung führen. "Wir glauben, dass dies innerhalb der nächsten 18 Monate geschehen könnte." Außerdem kritisierte der Aktionär, dass für eine Übernahme die erforderliche Zustimmung der Anteilseigner fehle. Die Risiken und Unwägbarkeiten seien einfach zu hoch, wie eine eigene Überprüfung eines möglichen Kaufs ergeben habe.


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