Chartanalyse KION: Intakter Businesscase
Liebe Investoren und Trader,
die Aktie des europaweit größten Herstellers von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten KION (i) (WKN: KGX888) war nach der Gewinnwarnung im September weiter eingebrochen und erreichte bei 18,66 Euro den bisherigen Tiefpunkt. Im November 2021 lag das Hoch der Aktie noch bei 103,70 Euro. Auf dem Wochenchart triggerte die Slow Stochastic im stark überverkauften Bereich ein Kaufsignal. Der MACD liefert uns eine bullische Divergenz und könnten ebenfalls bald ein weiteres Kaufsignal generieren. Die Aktie bildete seit vier Wochen keine neuen Tiefs mehr aus und wird bei Rücksetzern immer wieder akkumuliert. Ein Rücklauf in den Bereich von 27,50 bis 28,00 Euro erscheint jetzt möglich. Nächste Ziele liegen bei 33,20 bis 33,51 Euro, darüber wartet erst bei 37,55 Euro ein weiterer Widerstand.
Bevorzugtes Szenario: Stop Buy über dem Wochenhoch bei 22,60 Euro. SL unter 18,66 Euro.
Der Logistik-Ausrüster hatte im September eine Gewinnwarnung herausgegeben, da KION durch anhaltende Störungen in den Lieferketten und weiter gestiegene Material-, Energie- und Logistikkosten beeinflusst wird. Das Unternehmen verpasste es, die stark gestiegenen Kosten im Projektgeschäft durch Preisanpassung aufzufangen. Der Free Cashflow betrug in den ersten neun Monaten –971,9 Mio. Euro. Die Mittelabflüsse ließen Sorgen aufkommen, dass das Unternehmen eine weitere Kapitalerhöhung durchführen muss. Die Nettofinanzschulden beliefen sich zuletzt auf 1,85 Mrd. Euro. Das Management erwartet allerdings nach einem Verlust im 3. Quartal, das nicht so schlimm ausfiel als erwartet, zum Jahresabschluss wieder Gewinne. Laut dem neuen CEO Rob Smith sei KION für die Zukunft solide finanziert. Aufgrund fehlender Teile konnte der starke Auftragsbestand bisher nicht abgearbeitet werden, die Situation verbessert sich nun sukzessive. Ein sinkender Gaspreis sollte sich ebenfalls positiv auswirken. Zudem bessert das Unternehmen bei der Preisgestaltung für neue Bestellungen nach. Angesichts der Arbeiterknappheit und dem E-Commerce-Trend sollte es im Laufe der Dekade zu einer Automatisierungswelle kommen, von der KION profitieren sollte. Der Businesscase ist intakt. Der Auftragsbestand erhöhte sich zum 30. September 2022 bereits von 6,7 Mrd. Euro per Ende 2021 auf 7,7 Mrd. Euro. Am Donnerstag (27. Oktober) bekräftigten die Analysten der US-Bank JPMorgan ihr ‘Overweight’-Rating mit einem Kursziel von 42 Euro.
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