Silber – War das der notwendige Pullback für den nächsten Schwung in Richtung Allzeithoch bei 50 USD oder geht es zunächst noch eine Etage tiefer? Fundamental könnte es um Silber kaum besser bestellt sein.

Marius Müllerhoff ist als freier Redakteur beschäftigt. Artikel von freien Redakteuren stellen deren eigene Meinung dar und müssen mit der von aktien nicht korrespondieren.

Liebe Leser,

fast punktgenau hat der Silberpreis diese Woche das alte Widerstandsniveau bei ca. 22 USD pro Feinunze getestet, nur um dann nach oben abzuprallen. Erst Ende Juli ist der Silberpreis aus einer 6-jährigen Seitwärtsbewegung bei ca. 22 USD pro Feinunze ausgebrochen. Es ging dann schnell bis auf knapp 30 USD nach oben. Nun der Pullback. Sehen wir bald das Allzeithoch bei 50 USD? Fundamental sind alle Ampeln auf Grün gestellt für den kleinen Bruder von Gold.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Warum die aktuelle Lage so bullisch ist für Silber

Das Edelmetall wurde seit Anfang September mit in den Abwärtssog der Aktienmärkte gezogen. Es ging um 25% bergab. Im Low wurde gestern am 23.09.2020 das langjährige Widerstandsniveau von knapp 22 USD getestet. Auf Tagessicht bildete sich dann aber eine große grüne Kerze. War dies der Pullback, um nun mit Schwung in Richtung Jahreshoch bei 30 USD und allmählich in Richtung Allzeithoch bei 50 USD durchzustarten? Fundamental könnte es kaum besser bestellt sein um Silber. So ist der größer Bruder Gold bereits auf ein Allzeithoch bei über 1900 USD ausgebrochen, während Silber noch weit über +100% Luft zum Allzeithoch bei 50 USD aus dem Jahr 2011 hat. Silber wird ebenfalls als allgemein sicherer Hafen in turbulenten Zeiten betrachtet. Wie Jerome Powell erst letzte Woche explizit betont hat, wird der nominalen Zinssatz der FED langfristig auf einem sehr niedrigen Niveau verweilen. Das macht Alternativanlagen wie z.B. Anleihen unattraktiver, sodass Silber profitieren sollte. Des Weiteren hat der US-Dollar einen Einfluss auf den Silberpreis. Denn Silber wird in USD gemessen. Wenn der USD steigt, sinkt tendenziell der Silberpreis, da es relativ gesehen teurer ist, Silber zu kaufen. Es liegt also eine negative Korrelation vor. Der aktuell fallende US-Dollar ist demnach Wasser auf die Mühlen des Silberpreises. Letztlich findet Silber Anwendung in der Industrie, u.a. in der Elektroindustrie, in Leiterplatten, in Chips, in Photovoltaikzellen. Ob Autobatterien, Laptops, Smartphones oder Solarenergie, alle sind Katalysatoren für den Silberpreis. Infolge der umfangreichen Konjunkturpakete sollten wir einen Anstieg der Nachfrage aus der Industrie sehen.

Was lässt sich abschließend sagen?

Der Silberpreis wird also durch eine Reihe von Fundamentalfaktoren sehr positiv beeinflusst. Gleichzeitig wäre ein Pullback bis auf gut 18 USD ebenfalls eine charttechnische Möglichkeit. Denn hier verläuft eine ehemalige nicht unwichtige Widerstandslinie, die als Unterstützung dienen sollte. Für mich ist Silber ein heißer Kandidat für eine Verdopplung. Als attraktive Silberproduzenten bzw. Silberstreaming-Unternehmen werde ich mir Pan American Silver (PAAS), Sabina Gold & Silver Corp (CA:SBB) und Wheaton Precious Metal (WPM) auf die Watchliste legen, denn sie sollten überproportional von einem steigenden Silberpreis profitieren.


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