Energiekontor – Nach der Gewinnwarnung dürfte der Kurssturz übertrieben sein.

Angesichts der jüngsten Meldung, dass erneuerbare Energien die Kohle als größte Quelle der weltweiten Stromerzeugung überholt haben, ist es laut Börse Online (Ausgabe 42/2025) an der Zeit, einen Blick auf aussichtsreiche Aktien aus diesem Sektor zu werfen. Der Projektierer von Wind- und Solarparks, Energiekontor [WKN: 531350, ISIN: DE0005313506], habe reichlich Potenzial für weitere Kursanstiege.

Der Bremer Konzern habe bereits über 170 Wind- und Solarparks realisiert. Selbst betreibe Energiekontor 39 dieser Projekte mit einer Gesamtleistung von 444 Megawatt. Als Kernmärkte bezeichne der Konzern Deutschland, Großbritannien und Portugal.

Schwacher Wind sorgt im 1. Halbjahr für schwaches Ergebnis

Im 1. Halbjahr 2025 sei die Umsatzentwicklung schwach gewesen, weil der Wind von Januar bis Juni so schwach wie selten zuvor geblasen habe. Erschwerend hinzugekommen sei, dass die kurzfristigen PPA-Marktpreise (Stromabnahmevertrag zwischen Erzeuger und Abnehmer) auch rückläufig gewesen seien. Von den Höchstkursen des Jahres 2022 seien die aktuellen Werte deutlich entfernt.

Wenig überraschend habe Energiekontor deshalb die Jahresprognose revidieren müssen. Nachdem zuvor ein Ergebnis vor Steuern zwischen 70 und 90 Mio. Euro in Aussicht gestellt wurde, dürfe sich das EBT bis Jahresende nur noch auf 30 bis 40 Mio. Euro belaufen.

Projektverschiebungen in das Jahr 2026 dürften für einen deutlichen Gewinnanstieg sorgen

In dem Einbruch spiegle sich allerdings nicht eine schwache Nachfrage wider. Er sei in erster Linie auf Projektverzögerungen bei Behörden zurückzuführen. Insbesondere die zeitlichen Verschiebungen von Nettoschlusszusagen im Zusammenhang mit der laufenden Netzreform in Großbritannien seien dafür verantwortlich.

Doch verschoben sei nicht aufgehoben. Die Fristen würden sich lediglich ins kommende Geschäftsjahr verschieben. Die Börse habe die Meldung dennoch mit einem Kursrutsch von 18 % quittiert.

Marktteilnehmer dürften überreagiert haben

Das sei allerdings übertrieben. Bereits nach sechs Monaten habe Energiekontor ein Ergebnis von 28 Mio. Euro ausgewiesen. Nun gehe der Markt davon aus, dass der Konzern bis Jahresende nur noch Geld mit der Stromerzeugung verdienen werde.

Weil Projekte aber lediglich in das Geschäftsjahr 2026 verschoben wurden, könne man genauso gut darauf spekulieren, dass der Gewinn im kommenden Jahr besonders stark zulegen werde. Mit der jüngsten Kaufempfehlung habe Warburg zuletzt zwar das Kursziel von 154 auf 117 Euro gesenkt. Das Kurspotenzial bleibe dennoch enorm. Börse Online rät mit einem Kursziel von 100 Euro zum Einstieg (155 % Potenzial) und rät zu einem Stopp bei 33 Euro.

Qualitätscheck zur Aktie von Energiekontor zur Einschätzung, ob die Aktie zum Investieren geeignet ist.


Bildherkunft: Energiekontor

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