Cloud-Wachstum von Oracle verlangsamt sich infolge unsicherer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen

Hallo Investoren, Hallo Trader,

Der Softwarekonzern Oracle hat am Dienstag, dem 11. September, die Ergebnisse für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2024 veröffentlicht. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Datenbanksoftware und erweitert sein Geschäft im Bereich Cloud-Infrastruktur. Hier erwartet das Unternehmen eine steigende Nachfrage, insbesondere im Zusammenhang mit Anwendungen für die Künstliche Intelligenz. Oracle konnte bis heute Verträge im Wert von mehr als 4 Mrd. USD von KI-Entwicklungsunternehmen für die Nutzung seiner Gen2 Cloud gewinnen. Dies entspricht dem doppelten Wert im Vergleich zum Ende des 4. Quartals, wie Oracle-Gründer Larry Ellison erklärte. Im Cloud-Bereich konkurriert Oracle mit Unternehmen wie Microsoft und Amazon. Einige der wichtigsten Quartalszahlen lauten wie folgt:

  • Gewinn pro Aktie nach GAAP im 1. Quartal: 0,86 USD, nach Non-GAAP: 1,19 USD.
  • Gesamtumsatz im 1. Quartal: 12,45 Mrd. USD, ein Anstieg um 9 % in USD und 8 % bei konstanten Wechselkursen (Analysten erwarteten 12,47 Mrd. USD).
  • Umsatz im 1. Quartal aus Cloud-Diensten (IaaS und SaaS): 4,6 Mrd. USD, ein Anstieg um 30 % in USD und 29 % bei konstanten Wechselkursen.
  • Umsatz im 1. Quartal aus Cloud-Infrastruktur (IaaS): 1,5 Mrd. USD, ein Anstieg um 66 % in USD und 64 % währungsbereinigt.
  • Umsatz im 1. Quartal aus Cloud-Anwendungen (SaaS): 3,1 Mrd. USD, ein Anstieg um 17 % in USD und 17 % währungsbereinigt.

Kunden zeigen sich zurückhaltend bei Cloud-Ausgaben

Der Gesamtumsatz entsprach weitgehend den Erwartungen der Analysten. Allerdings hat sich das Wachstum im Bereich Cloud-Dienste verlangsamt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz in diesem Segment um 30 % auf 4,6 Mrd. USD, während das Wachstum im Vorquartal noch über 50 % betragen hatte. Der Konzern führte dies auf die Zurückhaltung der Kunden bei den Ausgaben für Cloud-Dienste aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten zurück. Das Segment mit Cloud-Lizenzen und On-Premises-Lizenzen verzeichnete einen Umsatz von 809 Mio. USD, was einem Rückgang von 10 % entspricht und unter den Erwartungen der Wall Street von 892,7 Mio. USD lag. Die Anleger zeigten sich wenig erfreut über die Zahlen und schickten die Aktie im nachbörslichen Handel um mehr als 9 % nach unten.

Transformation von Cerner sorgt für kurzfristigen Gegenwind

Im Juni des vergangenen Jahres hat Oracle Cerner, einen Anbieter von Software für elektronische Gesundheitsakten, für 28,2 Milliarden USD übernommen. Der Softwarekonzern befindet sich nun in einer "beschleunigten Transformation" von Cerner in die Cloud. Die Umstellung würde zu einem gewissen kurzfristigen Gegenwind für die Wachstumsrate von Cerner führen, kommentierte Oracle-Chefin Safra Catz. Denn die Kunden von Lizenzkäufen, die im Voraus verbucht werden, wechseln nun zu Cloud-Abonnements, die in Raten verbucht werden, fuhr sie fort.

Dividendenrendite beläuft sich auf rund 1,4 %

Oracle wird eine vierteljährliche Dividende von 0,40 USD pro Aktie ausschütten, was einer jährlichen Dividende von 1,60 USD entspricht. Bei einem Aktienkurs von 115 USD entspricht dies einer Dividendenrendite von etwa 1,4 %.

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche.

Bis zur nächsten spannenden Story,

Luca

Der Autor Luca Bißmaier ist in folgende Werte investiert: Microsoft


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