NVIDIA Q3-Zahlen: „Die Nachfrage nach Grafikprozessoren übertrifft weiterhin das Angebot“ – Raymond James

Hallo Investoren, Hallo Trader,

Die Aktien von NVIDIA liegen am Dienstag, dem 22.11., im frühen Handel rund 1,7 % im Minus, nachdem der Chipkonzern am Vortag die Ergebnisse zum abgelaufenen 3. Quartal veröffentlicht hatte. Die Prognosen der Wall Street wurden deutlich übertroffen. Der Konzern rechnet jedoch mit negativen Auswirkungen im folgenden Quartal aufgrund von Exportbeschränkungen, die den Verkauf an Unternehmen in China und anderen Ländern beeinträchtigen dürften. Die Verkäufe nach China und andere betroffene Destinationen könnten im 4. Quartal deutlich zurückgehen. Doch der Rückgang dürfte durch ein starkes Wachstum in anderen Regionen mehr als ausgeglichen werden, kommentierte Finanzchefin Colette Kress die Zahlen. NVIDIA versuche neue Rechenzentrumsprodukte zu entwickeln, die mit den Regierungsrichtlinien übereinstimmen und keine Lizenzen erfordern.

Die Ergebnisse des Unternehmens im Vergleich zum Konsens von LSEG (früher als Refinitiv)

  • Umsatz: 18,12 Mrd. USD (+206 % im Vergleich zum Vorjahr) gegenüber erwarteten 16,18 Mrd. USD.
  • Gewinn (Non-GAAP): 4,02 USD je Aktie gegenüber erwarteten 3,37 USD je Aktie.

Umsatz im Bereich der Rechenzentren schnellt nach oben

Der Umsatz im Bereich der Rechenzentren kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 279 % auf 14,51 Mrd. USD. Der StreetAccount-Konsens hatte sich auf 12,97 Mrd. USD belaufen.

Weitere Ankündigungen:

  • NVIDIA HGX H200 mit dem neuen NVIDIA H200 Tensor Core Grafikprozessor wurde angekündigt. Der erste Grafikprozessor mit HBM3e-Speicher, dessen Systeme voraussichtlich im 2. Quartal des folgenden Jahres verfügbar sein dürfte.
  • Einführung eines KI-Foundry-Dienstes zur Beschleunigung der Entwicklung und Abstimmung kundenspezifischer generativer KI-Anwendungen, erstmals verfügbar auf Microsoft Azure, mit SAP und Amdocs unter den ersten Kunden.
  • NVIDIA GH200 Grace Hopper Superchips einschließlich einer neuen Quad-Konfiguration würden über 40 neue Supercomputer am Jülich Supercomputing Centre und "Isambard-AI" an der Universität von Bristol antreiben.
  • Es wurden Partnerschaften mit einer Reihe führender Unternehmen bei KI-Initiativen eingegangen, darunter Amdocs, Dropbox, Foxconn und Infosys.

Große Sprachmodell-Startups, Internetunternehmen und globale Cloud-Service-Anbieter seien die Pioniere gewesen, und nach Angaben von Jensen Huang, dem CEO von NVIDIA, würden sich bereits die nächsten Wellen abzeichnen. Unternehmenssoftwarefirmen würden ihren Plattformen KI-Copiloten und -Assistenten hinzufügen, während Konzerne maßgeschneiderte KI entwickeln würden, um die größten Branchen der Welt zu automatisieren.

Die Nachfrage nach Grafikprozessoren übertreffe weiterhin das Angebot, da sich die Integration von Künstlicher Intelligenz in sämtlichen Branchen ausweiten würde, betonten Srini Pajjuri und Jacob Silverman von Raymond James. Die Analysten zeigen sich nicht übermäßig besorgt bezüglich des Wettbewerbs und prognostizieren, dass NVIDIA voraussichtlich auch im kommenden Jahr einen Marktanteil von über 85 % bei den Gen-KI-Beschleunigern behalten werde.

Erwartungen wurden auch im Gaming-Bereich übertroffen

Der Quartalsumsatz im Gaming-Segment belief sich auf 2,86 Mrd. USD. Das entspricht einem Zuwachs von 81 % im Vergleich zum Vorjahr und ist höher als der StreetAccount-Konsens von 2,68 Mrd. USD.

  • Es wurde die sogenannte "DLSS 3.5 Ray Reconstruction" eingeführt, die qualitativ hochwertige Raytracing-Bilder für intensive Raytracing-Spiele und -Anwendungen einschließlich Alan Wake 2 und Cyberpunk 2077 erzeugt.
  • Veröffentlichung von TensorRT-LLM für Windows, das die LLM-Inferenz auf dem Gerät um bis zu 4x beschleunigen würde.
  • Die Grenze von 1.700 Spiele auf GeForce Now wurde überschritten, einschließlich der Markteinführung von Alan Wake 2, Forza Motorsport und Cyberpunk 2077.

Mercedes-Benz nutzt das NVIDIA Omniverse für die Erstellung von digitalen Zwillingen

Der Umsatz im Bereich "Professional Visualization" kletterte um 108 % auf 416 Mio. USD.

  • Es wurde angekündigt, dass Mercedes-Benz das NVIDIA Omniverse zur Erstellung digitaler Zwillinge für die Planung, das Design, den Bau und den Betrieb der Fertigungs- und Montageanlagen nutze.

Automotive-Bereich legt leicht zu

Der Umsatz im "Automotive-Segment" belief sich im 3. Quartal auf 261 Mio. USD. Das entspricht einem Zuwachs von rund 4 % im Vergleich mit dem Vorjahr.

  • Die Zusammenarbeit mit Foxconn zur Entwicklung von E-Autos der nächsten Generation wurde für den globalen Markt weiter ausgebaut.

Im 4. Quartal wird weiterhin ein starkes Umsatzplus erwartet

Für das 4. Quartal des Fiskaljahres 2024 erwartet NVIDIA einen Umsatz von rund 20 Mrd. USD (plus minus 2 %). Das würde einem Umsatzwachstum von fast 231 % entsprechen. Die GAAP- und Non-GAAP Bruttomarge dürfte voraussichtlich 74,5 % bzw. 75,5 % betragen (plus minus 50 Basispunkte).

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche.

Bis zur nächsten spannenden Story,

Luca


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