Social-Media-Konzern Meta entwickelt gigantisches KI-Modell zur Steuerung seines gesamten Video-Ökosystems

Berichten zufolge entwickelt der Social-Media-Gigant Meta ein KI-System, das die gesamte Videoempfehlungsmaschine über verschiedene Plattformen hinweg betreiben soll.

Empfehlungsmodell soll sowohl Kurzvideos als auch längere Videos unterstützen

Tom Alison, Leiter von Facebook, hat sich während der Morgan Stanley Tech-Konferenz dazu geäußert und betonte, dass dies Teil der Technologie-Roadmap von Meta sei, die bis 2026 reiche. Das Empfehlungsmodell soll sowohl Kurzvideos (Reels) als auch längere Videos unterstützen. Laut Alison hatte Meta im vergangenen Jahr eine neue Modellarchitektur entwickelt und im Rahmen der "Reels" getestet. Das habe Facebook zu einem 8 bis 10 %igen Zuwachs bei der Beobachtungszeit von Reels verholfen, so Alison weiter.

Aktuelle Empfehlungssysteme sollen nun mit GPUs betrieben werden

Bisher habe das Unternehmen in der Regel separate Modelle für verschiedene Produkte verwendet, so Alison. In Phase 1 der Roadmap würden die aktuellen Empfehlungssysteme von herkömmlichen Computerchips auf GPUs umgestellt werden, um die Gesamtleistung zu verbessern, erklärte Alison. Der Erfolg des Empfehlungsmodells für Kurzvideos lege nahe, dass das Modell "viel effizienter aus den Daten lerne als die vorherige Generation".

Phase 3: Umstrukturierung des Systems und Integration in die Produkte

Derzeit befindet sich das Unternehmen in der "Phase 3" der Umstrukturierung des Systems, in der die Technologie validiert und in mehreren Produkten eingesetzt werden soll. Nachdem das gesamte Video-Ökosystem mit diesem einen Modell betrieben wird, könnte Meta ein Feed-Empfehlungsprodukt hinzufügen, das ebenfalls von diesem Modell bedient werden soll. Das könnte nicht nur zu ansprechenderen und relevanteren Empfehlungen führen, sondern auch die Reaktionsfähigkeit verbessern. Wenn einem Nutzer ein Reel gefällt und er zu seinem Feed zurückkehrt, sollen weitere ähnliche Inhalte angezeigt werden.

Neue generative KI-Produkte geplant

Im Rahmen des Vorstoßes in die KI hatte Meta jüngst Milliarden von Dollar für Grafikprozessoren des Chipkonzerns NVIDIA investiert. Die umfangreichen Ressourcen an GPUs sollen auch für breitere Anstrengungen im Bereich generativer KI genutzt werden, wie beispielsweise die Entwicklung von digitalen Assistenten. Zu den Gen AI-Produkten könnte die Integration ausgereifter Chat-Tools in den Kern-Feed gehören. Beispielsweise könnte ein Nutzer, der einen empfohlenen Beitrag über die Sängerin Taylor Swift sieht, auf eine Schaltfläche klicken und Meta AI nach weiteren Informationen fragen.

Das Unternehmen experimentiert auch mit der Integration des Chat-Tools in Gruppen. Mitglieder einer Facebook-Gruppe könnten dann möglicherweise eine Frage zu einem Dessert stellen und eine Antwort vom digitalen Assistenten erhalten. Alison sieht die Möglichkeit, die generative KI in einer Art "Multiplayer-Umgebung" für die Verbraucher einzusetzen.


Bildherkunft: Adobe Stock_466015570