Intel: Vorsichtige Prognose weckt Zweifel an der lang versprochenen Trendwende

Am Donnerstag, den 25.01., hat Intel die Zahlen zum abgelaufenen 4. Quartal veröffentlicht. CEO Pat Gelsinger äußerte sich positiv und betonte, dass der Chiphersteller ein starkes Schlussquartal gehabt, und die Erwartungen bereits zum vierten Mal in Folge übertroffen habe. Der Umsatz lag am oberen Ende der eigenen Prognose, mit einem Erlös von 15,4 Mrd. USD, was einem Wachstum von 10 % im Jahresvergleich entspricht. Analysten hatten zuvor einen Umsatz von etwa 15,2 Mrd. USD erwartet. Der Erlös im Bereich der Rechenzentren blieb aber hinter den Schätzungen zurück.

Die Prognose für das 1. Quartal verfehlt die Erwartungen

Trotz der soliden Ergebnisse hat Intel die Anleger mit seinem Ausblick auf das 1. Quartal enttäuscht. Die Umsatz- und Gewinnprognose lag unter den Schätzungen der Wall Street. Obwohl sich das PC-Geschäft des Halbleiterkonzerns erholt, schwächelt die Nachfrage auf dem lukrativen Markt für Rechenzentren. Zudem kämpft Intel mit einer Verlangsamung bei programmierbaren Chips und Komponenten für selbstfahrende Autos. Die teilweise ausgegliederte Abteilung "Mobileye" gab ebenfalls eine Prognose für das Gesamtjahr ab, die unter den Erwartungen der Analysten lag.

Intel-CEO erwartet eine allmähliche Verbesserung im Laufe des Jahres

Für das 1. Quartal erwartet Intel einen Umsatz zwischen 12,2 Mrd. und 13,2 Mrd. USD, während Analysten im Durchschnitt mit 14,25 Mrd. USD gerechnet hatten (Bloomberg). Der erwartete Gewinn soll bei 0,13 USD (non-GAAP) liegen, abzüglich bestimmter Posten, im Vergleich zu einer Prognose von 0,34 USD. Dennoch erwartet der CEO von Intel eine allmähliche Verbesserung im Rest des laufenden Jahres.

Intel setzt zudem auch auf sein externes "Foundry-Geschäft" und habe hier bereits Aufträge im Wert von 10 Mrd. USD ("lifetime deal value") für die Herstellung und Verpackung von Chips für andere Unternehmen erhalten. Der Konzern plant, in Zukunft eine noch größere Anzahl von Aufträgen zu gewinnen.

Wachstum aus dem KI-Bereich soll die Nachfrage nach Rechenzentrumsprozessoren antreiben

Gelsinger kommentierte, dass Intel auch auf dem Markt für sogenannte KI-Beschleuniger Fortschritte machen werde. Das Wachstum aus dem KI-Bereich soll auch die Nachfrage nach Intels regulären Rechenzentrumsprozessoren weiter steigern. Der Gesamtabsatz von PCs dürfte laut dem Konzern auf etwa 300 Mio. Einheiten pro Jahr ansteigen, wobei sich der Markt derzeit von den hohen Lagerbeständen erhole. Im Bereich der Server sieht sich Intel einem zunehmenden Wettbewerb gegenüber, da Unternehmen wie AMD laut Bloomberg immer leistungsfähigere Chips auf den Markt gebracht hätten. Auch einige der weltweit größten Unternehmen wie AWS von Amazon und Microsoft würden ihre eigenen Prozessoren entwickeln.


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