Intels Gewinnprognose verfehlt die niedrige Messlatte und schickt die Aktie auf Talfahrt

Die Aktien von Intel fielen am 25.04.2024 im erweiterten Handel um etwa 7 % und setzten damit ihren schlechten Start ins Jahr fort, nachdem das Chip-Unternehmen einen Umsatz gemeldet hatte, der leicht unter den Erwartungen der Wall Street lag.

Der Umsatz ist zwar gestiegen, liegt jedoch unter den Erwartungen

Der Umsatz für das 1. Quartal stieg um 9 % auf 12,7 Mrd. USD, während die Analysten mit 12,8 Mrd. USD gerechnet hatten. Intel meldete einen Nettoverlust von 437 Mio. USD oder 9 Cents pro Aktie, der damit geringer ausfiel als der Nettoverlust von 2,8 Mrd. USD oder 66 Cents pro Aktie im Vorjahreszeitraum. Auf bereinigter Basis verdiente Intel 18 Cents pro Aktie, während die von FactSet erfassten Analysten mit 14 Cents pro Aktie gerechnet hatten. "Während die Nachfragesignale im ersten Halbjahr etwas schwächer waren, entsprach das erste Quartal weitgehend unseren Erwartungen", sagte der CFO.

Das Unternehmen verzeichnete einen Umsatz von 7,5 Mrd. USD im Bereich Client Computing, was einem Anstieg von 31 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und die Erwartungen der Wall Street für dieses Segment, das Desktop- und Notebook-Produkte umfasst, erfüllt. Der Umsatz im Bereich Rechenzentren und künstliche Intelligenz erhöhte sich zwar auch um 5 % auf 3 Mrd. USD, hier hatte der Konsens mit 3,3 Mrd. USD jedoch mehr erwartet. Intels Foundry-Geschäft erwirtschaftete einen Umsatz von 4,4 Mrd. USD, was einem Rückgang von 10 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Intel hat vor kurzem beschlossen, seine Foundry-Finanzen auszugliedern, und dies ist die erste offizielle Veröffentlichung nach dem neuen Berichtsschema.

Der Ausblick ist schwach und enttäuscht die Anleger

Das Unternehmen prognostiziert für das 2. Quartal 2024 einen Umsatz zwischen 12,5 und 13,5 Mrd. USD und rechnet mit einem bereinigten Gewinn von 10 Cents pro Aktie. Die von FactSet erfassten Analysten hatten mit 13,6 Mrd. USD bzw. 25 Cents gerechnet. Der Ausblick von Intel ist "viel schlechter als erwartet, was darauf hindeutet, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist", schrieb der Mizuho-Desk-Analyst Jordan Klein. "Das wird all die optimistischen Reden der CEOs über neue Produkte, die kommen werden, überschatten."

Chief Financial Officer David Zinsner sagte auf dem Earnings Call, dass Intel über die Prognosen für das 2. Quartal hinaus ein Wachstum in allen Segmenten erwartet, das zum Teil durch die steigende Nachfrage nach Allzweck-Servern und die Vorteile von Computern mit künstlicher Intelligenz angeführt wird. Das Unternehmen erwartet auch "einen bedeutenden Gaudi-Anstieg in der zweiten Hälfte", sagte er und bezog sich dabei auf den KI-Beschleuniger des Unternehmens.

Intel hängt hinterher

Einst dominierte Intel die Chipindustrie, fiel dann aber sukzessive zurück. Das Unternehmen hat nun viel zu tun, um die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips zu schaffen. So wundert es nicht, dass die Aktien von Intel den Anstieg des Sektors in diesem Jahr bisher verpasst haben und das in großem Stil. Die Benchmark des Chipsektors (PHLX Semiconductor Index) ist im Jahr 2024 trotz Rückschlägen immer noch um 10 % gestiegen und hat den S&P 500 übertroffen. Die Intel-Aktie hingegen hat seit Jahresbeginn 34 % an Wert verloren und ist einer der größten Verlierer im S&P 500.


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