Diese Aktien stehen ganz oben auf dem Einkaufszettel

Michael Seibold ist als freier Redakteur beschäftigt. Artikel von freien Redakteuren stellen deren eigene Meinung dar und müssen mit der von aktien nicht korrespondieren.

Die aktuelle Korrektur ist in vollem Gange. Viele Aktien haben deutlich an Wert verloren. Neben jenen, die panisch ihre Aktien auf den Markt schmeißen, wittern andere nun eine günstige Kaufgelegenheit. Angst und Panik sind schlechte Begleiter bei der Aktienanlage.

Die Folgen von zu viel Furcht wird besonders deutlich an zwei Orten: In den Supermärkten sieht man das an leergeräumten Regalen. An den Börsen herrscht eine Art von Ausverkauf. Der Dax ist seit dem Erreichen des Allzeithoch bei 13.795 um 20 Prozent abgeschmiert. Man muss kein Prophet sein, um nun auf die Idee zu kommen, dass sich gerade jetzt der ein oder andere Hamsterkauf an den Börsen lohnen könnte. Ob jetzt der optimale Zeitpunkt zum Aktienkauf gekommen ist, kann Ihnen kein Mensch sagen. Auch den absoluten Tiefpunkt zu bestimmen, gelingt nur in den seltensten Fällen. Wir sollten daher nicht alles auf einen Schlag investieren, sondern besser in mehreren Tranchen einsteigen. Auch sollten wir nicht einfach vorhandene Aktienbestände verkaufen, sondern, wenn noch Barreserven vorhanden sind, den ein oder anderen Titel nachkaufen. Jede Krise hat ein Ende und ist irgendwann vorbei. Anstelle von Angst sollten wir ein Vertrauen zu jeder selbst und der Wirtschaft aufbauen. Wir sollten uns immer wieder vor Augen führen, dass es in der Vergangenheit bisher immer so war, dass es tatsächlich nur eine Frage der Zeit war, bis sich etwaige Verluste wieder ausgeglichen, respektive Gewinne eingestellt haben. Ein Erleben einer Weltuntergangsstimmung an den Börsen lässt uns für zukünftige Krisen gelassener werden, weil wir dann einmal selbst erlebt haben, dass es auch wieder nach oben geht.

Eine erfolgreiche Geldanlage basiert auf folgenden Eigenschaften: Das Vertrauen zu sich und der Wirtschaft, vor allem in Krisenzeiten; Durchhaltevermögen und Mut, in Krisenzeiten nachzukaufen. Doch welche Werte stehen bei mir gerade auf der Einkaufsliste?

MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT)

MTU ist ein absoluter Qualitätswert, der deutlich unter die Räder gekommen ist. Die mittel- und langfristige Perspektive könnte besser nicht sein. Über die nächsten 20 Jahre werden 39.000 neue Jets nachgefragt. Die globale Flugzeugflotte wächst von 23.000 Einheiten auf 48.000 Jets. Dadurch wird auch MTU mehr Triebwerke absetzen und viele wiederkehrende Einnahmen durch das Wartungsgeschäft generieren. Der Auftragsbestand reicht jetzt bereits für vier Jahre. Selbst wenn man wegen des Coronavirus in 2020 nicht wächst, ändert sich nichts an der langfristigen Perspektive. Im Qualitätscheck von TraderFox erhält MTU 13 von 15 Punkten.

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Bei diesem werden Wachstum und Stabilität, Profitabilität und Rentabilität, die Kursentwicklung und Schwankung, die Sicherheit und Bilanz sowie das KGV und KUV im Vergleich zum Markt beurteilt.

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Am AlleAktien Qualitätsscore erhält MTU sogar 10 von 10 Punkten. Bei diesem werden die Kategorien nachhaltiges Wachstum, geringe Risiken, eine hohe Kapitalrendite und eine günstige Bewertung berücksichtigt.

TUI (WKN: TUAG00)

Der deutsche Touristikkonzern hat seit dem 11. Februar von 11,28 Euro auf 6,17 Euro nachgegeben. Das entspricht einem Ausmaß der Korrektur von 45 Prozent. Hier können wir wirklich von einem Crash sprechen. Eine erste Herausforderung war die 737-max Herausforderung für die TUI. Die TuiFly Flotte verfügt insgesamt 15 Exemplare vom Typ 737-max. Um die Ausfälle im vergangenen Jahr zu kompensieren, musste der Konzern weitere Maschinen dazu mieten. Das Ganze kostete TUI im vergangenen Geschäftsquartal satte 290 Millionen Euro. Ohne das Grounding der 737-max hätte TUI die Rekordergebnisse des Vorjahres erreicht. Die aktuelle Corona-Krise lastet schwer auf dem Aktienkurs. Wer plant in solch unruhigen Zeiten schon seine Urlaubsreise? Grundsätzlich sollte man verstehen, dass es sich bei TUI um eine zyklische Aktie handelt. Was ich an TUI mag, ist das Gesamtpaket. TUI verfügt über Hotels und Resorts, Kreuzfahrtschiffe, eine Flugzeugflotte und bietet Reiseveranstaltungen und Ausflüge an. Langfristig sollte TUI von der Thomas Cook Pleite profitieren, auch winken Schadensersatzzahlungen von Boeing. TUI bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab und sollte vom langfristigen Wachstum der Touristikbranche profitieren. Nebenbei zahlt TUI auch noch eine schöne Dividende.

Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M)

Die Aktie von Royal Dutch Shell ist im Zuge der stark fallenden Ölpreise nahezu eingebrochen. Das Coronavirus hat seine Spuren hinterlassen. Insbesondere China, wo die Nachfrage deutlich zurückgegangen ist, ist zum Belastungsfaktor geworden. Dabei gilt die Dividendenperle mit ihren seit 1945 stabilen Ausschüttungen als sicherer Hafen. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von 9 Prozent ist diese so hoch wie lange nicht mehr. Betrachten wir den freien Cashflow im letzten Jahr. Dieser betrug exakt 26,4 Milliarden US-Dollar. Die Dividendenzahlungen in Höhe von 15,2 Milliarden US-Dollar entsprachen dabei einen Anteil von 58 Prozent. Auch bei niedrigem erwartetem Gewinn scheint die Dividende nachhaltig zu sein. Shell ist bereits durch viele Krisen gegangen und hat diese erfolgreich gemeistert. Abzuwarten bleibt natürlich die Entwicklung an den Öl-Märkten. Weitere Aktienrückkäufe sollten den Kurs stützen. Für Anleger mit langfristigem Horizont bildet sich aktuell ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis mit hohen Dividendenzahlungen.

Fazit

Alle drei vorgestellten Unternehmen könnten unterschiedlicher nicht sein. Nichtsdestotrotz sind sie alle überdurchschnittlich im Vergleich zum Gesamtmarkt gefallen. Gerade jetzt lohnt sich ein genauerer Blick. Jeder Investor sollte selbst entscheiden, ob sich ein Engagement langfristig lohnen kann.

Liebe Investoren,

ich wünsche Ihnen weiterhin erfolgreiche Investments!

Bis zur nächsten spannenden Story

Michael Seibold


Bildherkunft: https://unsplash.com/photos/nfoRa6NHTbU